von Aktion Deutschland Hilft
Orkane sind starke Stürme über Mittel- und Nordeuropa. Diese Tiefdruckgebiete bilden sich – anders als zum Beispiel Hurrikane – außerhalb der Tropen. Orkane bringen meist enorme Regen- oder Schneemassen, Temperaturstürze und Flutwellen mit sich.
Entstehung von Orkanen
Orkane entstehen, wenn warme Luft aus Richtung des Äquators und kalte, eisige Luft aus der Polarregion aufeinandertreffen. Voraussetzung dafür sind starke Temperaturunterschiede zwischen subtropischen Meeren und dem Nordpolarmeer. Je größer die Unterschiede sind, desto stärker werden die Stürme.
Im Herbst und Winter sind die Temperaturunterschiede zwischen dem Nordpol und südlicheren Breiten am größten. Daher bilden sich Orkane vor allem zu diesen Jahreszeiten. Sie werden auch Winterstürme genannt.
Orkane & ihre Windgeschwindigkeit
Die Beaufort-Skala beschreibt die Geschwindigkeiten und die Namen der Winde. Sie geht auf eine Tabelle von John Smeaton aus dem Jahr 1759 zurück.
Windstärke | Stundenkilometer | Name | Auswirkungen |
---|---|---|---|
0 | 0 | Windstille | keine Luftbewegung |
1 | 1 bis 5 | leiser Zug | kaum merkliche Luftbewegungen |
2 | 6 bis 11 | leichte Brise | Blätter rascheln |
3 | 12 bis 19 | schwache Brise | Dünne Zweige bewegen sich leicht |
4 | 20 bis 28 | mäßige Brise | Zweige bewegen sich |
5 | 29 bis 38 | frische Brise | Äste bewegen sich |
6 | 39 bis 49 | starker Wind | Bäume bewegen sich |
7 | 50 bis 61 | steifer Wind | Bäume schwanken |
8 | 62 bis 74 | stürmischer Wind | Zweige brechen |
9 | 75 bis 88 | Sturm | kleinere Schäden an Häusern |
10 | 89 bis 102 | schwerer Sturm | Bäume werden entwurzelt |
11 | 103 bis 117 | orkanartiger Sturm | Dächer werden abgedeckt |
12 | mehr als 117 | Orkan | schwerste Sturmschäden |
Ab 75 Stundenkilometern spricht man von einem Sturm, ab 118 von einem Orkan. Messungen von Wetterdiensten zeigen, dass Orkane bis zu 300 Stundenkilometer schnell werden.
Schwere Schäden durch die Stürme Kyrill & Friedericke
Immer wieder haben Orkane in Deutschland und Europa große Schäden hinterlassen. Orkantief Lothar ist vielen Menschen als Jahrhundert-Orkan in Erinnerung: Im Dezember 1999 wütete er mit bis zu 272 Stundenkilometern im Südwesten der Bundesrepublik sowie in der Schweiz und Frankreich. Er forderte 60 Todesopfer und zerstörte ganze Wälder.
Der Bahnverkehr eingestellt, Schulen geschlossen, mehrere Millionen entwurzelte Bäume: Mit Böen bis zu 200 Stundenkilometer verursachte Sturmtief Kyrill 2007 Sachschäden in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar. Damit gilt er als der teuerste Orkan, den es in Deutschland bisher gab.
Im Januar 2018 wütete Orkan Friedericke in der Mitte von Deutschland: Vielerorts deckte er Häuser ab, es gab Strom- und Zugausfälle und zahlreiche umgestürzte Bäume. Auf dem Brocken in Sachen-Anhalt meldeten die Wetterdienste Böen mit 203 Kilometern pro Stunde
Blizzards: Eisige Stürme in Nordamerika
Blizzards sind seltene, heftige Schneestürme und vor allem in Nordamerika gefürchtet. Sie entstehen als Folge eines kräftigen Kaltlufteinbruchs aus Richtung der Polarregionen. Die Kaltluft dringt weit in den Süden vor und sorgt innerhalb weniger Stunden für chaotische Wetterverhältnisse.
Eisige Winde fegen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde über das Land und lassen die Temperaturen auf bis zu minus 40 Grad stürzen. Durch meterhohe Schneeverwehungen, Eisregen und spiegelglatte Straßen kommt es häufig zu Chaos im Straßenverkehr und an Flughäfen.
Quellen: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Deutscher Wetterdienst
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