Hunger kann man als unangenehme körperliche Empfindung definieren. Sie entsteht aufgrund eines Mangels an Nahrung. Als Hungerleidende werden Menschen bezeichnet, die chronisch hungern, unter- oder mangelernährt sind.
Unterernährung: Mangel an Nahrung und Energie
Unterernährung oder quantitative Mangelernährung bedeuten, dass ein Mensch aufgrund eines Mangels an Nahrung nicht genügend Energie aufnimmt, um sein Körpergewicht zu halten. Laut Welternährungsorganisation liegt der Bedarf für ein normales, gesundes Leben bei 2.100 Kilokalorien pro Tag. Nimmt eine Person weniger als 1.400 Kilokalorien zu sich, spricht man von extremer Unterernährung.
Durch die mangelnde Energiezufuhr fällt es unterernährten Menschen schwer, alltägliche Dinge zu erledigen. Körperliche Arbeiten, die sonst leicht von der Hand gehen, werden zur Strapaze. Auch die geistige Leistungsfähigkeit verringert sich und das Lernen fällt plötzlich schwer, das Immunsystem leidet und die Abwehrkräfte sind geschwächt. So kommt es, dass harmlose Krankheiten bei unterernährten Menschen oft tödlich verlaufen.
Mangelernährung: Der versteckte Hunger
Qualitative Mangelernährung bedeutet, dass sich Menschen sehr einseitig ernähren. Für die Betroffenen steht zum Beispiel täglich Weizen, Reis oder Mais auf dem Speiseplan. Das füllt zwar den Magen, es fehlen aber überlebenswichtige Mikronährstoffe wie Vitamine, Proteine, Eisen, Jod und Zink. Mangelernährung wird auch als "versteckter Hunger" bezeichnet.
Ist dieser Mangel von Dauer, kann er ähnlich verheerende Auswirkungen haben wie Unterernährung: Kinder werden in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung eingeschränkt. Auch bei Erwachsenen wird das Immunsystem geschwächt, die Arbeitskraft gemindert und es kann zu Blindheit oder Fehlgeburten kommen.
Mangelernährung ist deutlich schwerer festzustellen als Unterernährung. Selbst übergewichtige Menschen können betroffen sein. In Gegenden mit einseitigem Nahrungsangebot wird davon ausgegangen, dass Mangelernährung vorherrscht. Betroffene bekommen Nahrungsergänzungsmittel, um den Mikronährstoffmangel zu bekämpfen.
Wie sich Hunger im Kindesalter auswirkt
"Stunting" – eine durch Unter- oder Mangelernährung auftretende Unterentwicklung bei Kindern – ist weit verbreitet. Jedes vierte von Hunger betroffene Kind ist zu klein für sein Alter. Daher kann Unterernährung bei Kindern nicht anhand des Körper-Gewicht-Verhältnisses gemessen werden, wie es bei Erwachsenen in der Regel angewendet wird. Stattdessen wird Untergewicht anhand des Mid-Upper Arm Circumference (MUAC), der Messung des Oberarmumfangs, abgelesen. Dieser Test zeigt an, ob ein Kind normal ernährt, moderat oder akut unterernährt ist.
Wenn die tägliche Nahrung nicht ausreicht oder zu wenige Vitamine und Mineralstoffe enthält, geraten oft ganze Familien in einen gefährlichen Hungerkreislauf. Frauen, die während der Schwangerschaft unter- oder mangelernährt sind, bringen meist untergewichtige Kinder zur Welt. Selbst wenn diese gesund zur Welt kommen, haben sie ein anfälligeres Immunsystem und werden häufiger krank.
Hungerkreislauf gefährdet oft ganze Familien
Gerade Kinder unter fünf Jahren müssen gesund und ausgewogen ernährt werden, um aufnahme- und lernfähig zu sein. Gelingt dies nicht, treten häufig körperliche und geistige Entwicklungsverzögerungen auf. Dadurch werden die Mädchen und Jungen als Erwachsene Schwierigkeiten haben, den Lebensunterhalt zu sichern und ihre eigenen Kinder ausreichend zu versorgen.
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