Auf der Erde leben 7,4 Milliarden Menschen. Und jede Sekunde werden 2,5 Menschen geboren. Fast 1,2 Milliarden Menschen sind zwischen 15 und 24 und rund 1,9 Milliarden unter 15 Jahre alt. Doch eine glückliche und sichere Kindheit, genug zu essen, Zeit zum Spielen und Lernen fehlt vielen Kindern.
Afrika & Asien: Viele Kinder werden untergewichtig geboren
Die Kindersterblichkeitsrate sinkt. Doch den Vereinten Nationen zufolge stirbt von 1.000 Neugeborenen noch immer jedes 43. Kind vor seinem fünften Lebensjahr. Weltweit stirbt alle fünf Sekunden ein Kind. Das sind täglich mehr als 17.000 Kinder, die an vermeidbaren Krankheiten oder Hunger sterben. Im südlichen Afrika erlebt eines von zwölf Kindern seinen fünften Geburtstag nicht.
Mehr als 160 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind für ihr Alter zu klein, weil sie nicht genug zu essen haben. Die Hälfte von ihnen lebt in Asien, ein Drittel in Afrika. Jedes siebte Kleinkind ist untergewichtig. Viele Kinder in Afrika südlich der Sahara und in Asien kommen bereits untergewichtig auf die Welt.
Tausende Kinder leiden an vermeidbaren Krankheiten
Hunger und Mangelernährung, schlechte Hygienebedingungen und unsauberes Trinkwasser führen zu Krankheiten, gegen die sich ein kleiner Körper nicht zur Wehr setzen kann. Die medizinische Versorgung von Kindern ist oft schlecht. Viele Kleinkinder leiden an Krankheiten, die sich mit wenig Aufwand gut behandeln ließen, wie Cholera und andere Durchfallerkrankungen, Lungenentzündung und Malaria. Doch oft fehlt es an Medikamenten.
Auch die Folgen von HIV/Aids treffen Kinder besonders hart. Jeden Tag infizieren sich 1.000 Kinder mit der Immunschwächekrankheit. Weltweit haben rund 17 Millionen Kinder einen oder beide Elternteile an Aids verloren.
Weltweit leben mehr Kinder als Erwachsene in extremer Armut. Fast ein Fünftel der Kinder in Entwicklungsländern wächst in Haushalten auf, die pro Tag und Person mit rund 1,70 Euro auskommen müssen. Insgesamt leben rund 385 Millionen Kinder in extremer Armut. Besonders viele dieser Kinder leben in Afrika südlich der Sahara sowie im südlichen Asien, vor allem in Indien.
Weltweit leben 100 Millionen Kinder auf der Straße
Den Kindern fehlt es an Nahrung, medizinischer Versorgung, Geld für Schulbildung, Kleidung oder Spielzeug. Sie leiden besonders unter der Armut, weil sich die Entbehrungen auf ihre körperliche und geistige Entwicklung auswirken. Im schlimmsten Fall haben sie nicht einmal ein Dach über dem Kopf. Die UNESCO schätzt, dass rund 100 Millionen Kinder auf der Straße leben.
Bildung ist der Grundstein für ein selbstbestimmtes Leben. Doch das Recht auf Lernen bleibt vielen Kindern vorenthalten. Rund 263 Millionen Kinder weltweit besuchen keine Schule. Das entspricht einem Viertel der Bevölkerung Europas. Viele Kinder, die zwar eine Grundschulbildung beginnen, brechen die Schule frühzeitig wieder ab. Ein Grund dafür ist oft die Armut im Elternhaus: Sie zwingt Kinder dazu, selbst etwas zum Lebensunterhalt beizutragen und arbeiten zu gehen.
Statt zur Schule zu gehen, müssen laut UNICEF weltweit 168 Millionen Kinder unter 15 Jahren arbeiten, um etwas zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Oft herrschen am Arbeitsplatz unzumutbare Zustände und Kinder müssen gesundheitsschädliche und teils lebensgefährliche Arbeiten verrichten.
Millionen Kinder wachsen in Kriegsgebieten auf
250 Millionen Kinder erleben täglich Krieg. Den Kriegskindern bleibt eine sorgenlose Kindheit verwehrt. Tausende von ihnen verlieren ihre Eltern und erleben Mord, Gewalt und Flucht. Für viele hat das lebenslange Kriegstraumata zur Folge.
Laut UNICEF sind weltweit schätzungsweise 250.000 Kinder an Kampfhandlungen beteiligt. Jungen werden oft als Kämpfer rekrutiert, Mädchen als Köchinnen und Sexsklavinnen missbraucht. Kinderhandel, Kinderprostitution, Kindesmissbrauch, Zwangsheirat, Genitalverstümmelung – Millionen Kinder leiden unter diesen weltweit geächteten Verbrechen. Über 730 Millionen Kinder haben Berichten zufolge keine Kindheit.
Mädchen haben weltweit einen schlechteren Stand als Jungen. Sie werden häufiger vernachlässigt, haben schlechtere Bildungs- und Karrierechancen und sind häufiger von sexueller Gewalt betroffen. Alle sieben Sekunden wird eines von 15 Mädchen zwangsverheiratet, jede zweite Sekunde gebärt ein Mädchen ein Kind.
Wo ein Kind geboren wird, welche Herkunft es hat, ob es in einem Entwicklungsland oder einer Industrienation groß wird, schwarz oder weiß, gesund oder behindert ist, aus wohlhabender oder aus armer Familie kommt: Das entscheidet viel zu oft darüber, welche Chancen das Kind in der Welt hat.
Eine glückliche Kindheit ist keine Selbstverständlichkeit
Hunger, Unterernährung, verwehrter Bildungszugang, Kriegseinsatz und Kinderarbeit – das betrifft vor allem Kinder in Entwicklungsländern. Doch auch in Industrieländern gibt es Kinderarmut, Kindesmissbrauch und Diskriminierung von Kindern. Eine glückliche Kindheit ist nirgendwo eine Selbstverständlichkeit.
Weltweit muss besser für Kinder gesorgt werden. Die UN-Kinderrechtskonvention erinnert daran: Jedes Kind hat ein Recht auf eine Kindheit, auf Sicherheit und Fürsorge. Hilfsorganisationen setzen sich weltweit dafür ein, die Situation von Kindern zu verbessern.
Quellen: UNICEF, UNESCO, UN World Food Programme, World Vision (Stand Juni 2017)
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