von Aktion Deutschland Hilft
Eine Kindheit in Armut prägt die Entwicklung von Mädchen und Jungen – und ihre Zukunft. Dabei ist Armut mehr als das Einkommen der Eltern. Kinderarmut hat verschiedene Dimensionen und Auswirkungen.
Definition & Formen von Kinderarmut
Kinderarmut bedeutet, dass Kindern und Jugendlichen wichtige Ressourcen verwehrt bleiben. Dazu gehören materielle Dinge sowie Gesundheit, Bildung, Ernährung oder ein sicheres Zuhause. Es gibt auch emotionale Armut, die sich etwa durch Vernachlässigung und fehlende Unterstützung, Zuneigung und Liebe im Elternhaus zeigt.
Mädchen und Jungen erleben Armut und die häufig damit verbundene Ausgrenzung anders als Erwachsene. Nicht zur Schule gehen zu können oder das Anderssein als Gleichaltrige empfinden sie als besonders schmerzhaft. Etwa, wenn sie aufgrund von Geldmangel nicht an Aktivitäten teilnehmen können.
Internationale Zahlen: Kinderarmut weltweit
- Weltweit ist jedes dritte Kind von multidimensionaler Armut – also einem Mangel an Nahrung, Wasser oder Bildung – betroffen. Das sind etwa 663 Millionen.
- Etwa 385 Millionen Kinder leben in extremer Armut. Sie haben pro Tag weniger als 2,15 US-Dollar zum Leben.
- In Subsahara-Afrika wächst jedes zweite Kind in einem armen Haushalt auf.
- In der EU ist jedes vierte Kind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht.
- Mehr als 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Deutschland in Armut auf.
Kinderarmut in Deutschland
In Deutschland sind vor allem Kinder, die in Haushalten mit Alleinerziehenden, Migrationshintergrund, Langzeitarbeitslosigkeit oder mehr als drei Kindern aufwachsen, von Armut bedroht. Zuletzt ist die Zahl der betroffenen Kinder leicht gestiegen; darunter sind vor allem Mädchen und Jungen, deren Eltern nach Deutschland geflohen sind.
Von materieller Kinderarmut sind in Bremen und Berlin am meisten Kinder betroffen. In Oberbayern und Tübingen ist die Kinderarmut in Deutschland am niedrigsten.
Bundesweit erleben Mädchen und Jungen auch andere Formen von Kinderarmut: 2018 registrierten deutsche Jugendämter mehr als 50.000 Fälle von Vernachlässigung, psychischer, körperlicher und sexueller Gewalt – ein Zuwachs von zehn Prozent in nur einem Jahr.
Weitere Fakten & Informationen zu Armut
- Etwa die Hälfte aller Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, sind Kinder.
- Jedes zweite Kind in fragilen Ländern oder Krisengebieten wächst in einem armen Haushalt auf.
- Frauen und Kinder aller Geschlechter sind allgemein häufiger von Armut betroffen als Männer. Mädchen leiden besonders unter kurz- und langfristigen Folgen von Kinderarmut.
- Kinder in Armut wachsen häufig mit mehreren Geschwistern auf.
- Kinder, die unterhalb der Armutsgrenze aufwachsen, leben meist in ländlichen Gegenden.
- Nur jedes dritte Kind ist sozial abgesichert.
- Heute leben eine Milliarde weniger Kinder, Frauen und Männer in extremer Armut als vor 25 Jahren.
Stress und Traurigkeit, Arbeitslosigkeit und Krankheit
Kinderarmut wirkt sich kurz- und langfristig auf die betroffenen Mädchen und Jungen aus. Oft überträgt sich der finanzielle Stress der Eltern auf sie. Auch Ausgrenzung und Diskriminierung in der Schule hinterlassen Narben. Das löst häufig Wut und Angst, Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit aus.
In fragilen Ländern oder Krisenregionen ist Armut häufig mit einer unmittelbaren Bedrohung verknüpft: Vertreibung und Flucht, Kinderehe oder die Rekrutierung als Kindersoldaten.
Der Mangel an ausgewogener Ernährung und individueller Förderung in der Schule hat langfristige Folgen. Verzögerungen in der körperlichen und geistigen Entwicklung und schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt können im Erwachsenenleben in einen Teufelskreis der Armut führen.
Kinder & Familien in Armut: Helfen Sie jetzt mit Ihrer Spende!
Unsere Bündnisorganisationen unterstützen Kinder & Jugendliche weltweit:
- Wir versorgen hungerleidende Mädchen und Jungen mit medizinischer Aufbaunahrung, verteilen Lebensmittel und Medikamente.
- Wir unterstützen Kinder und ihre Familien auf der Flucht und in Flüchtlingscamps mit Unterkünften, Lebensmitteln und Trinkwasser.
- Wir helfen Kindern und Jugendlichen aus Kriegsgebieten oder nach Naturkatastrophen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten.
- Wir zeigen Kindern in Regionen, in denen es häufig zu Erdbeben oder Wirbelstürmen kommt, wie sie sich im Notfall in Sicherheit bringen.
- Wir schenken Kindern mit Bildungsprojekten eine Zukunft.
Helfen Sie Kindern in Not – jetzt mit Ihrer Spende!
Quellen: The World Bank (Poverty and Shared Prosperity 2018), Bundesagentur für Arbeit, Statistisches Bundesamt, Deutscher Bundestag, ESTAT, UNICEF, Save the Children, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (Stand 07/2020)
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