von Malteser International/Aktion Deutschland Hilft
Der Rakhine-Staat nimmt einen großen Teil der westlichen Küste Myanmars ein. Sie ist maßgeblich für zwei Dinge bekannt: Traumhafte Strände wie der Ngapali-Beach und die historische Tempelstätte Mrauk U. Seit neustem auch für Platz 2 im Klima-Risiko-Index.
Myanmar: Unwetter nehmen zu
Insgesamt 57 Extremwetterereignisse, darunter Naturkatastrophen wie der verheerende Zyklon Nargis im Jahr 2008 mit 140.000 Toten, haben die Menschen in Myanmar in den vergangenen zwei Jahrzehnten erlebt.
Diese Häufigkeit, die andauernden politischen und wirtschaftlichen Krisen sowie die steigende Armut im Land haben Myanmar eine traurige Bilanz beschert: Platz 2 des Langzeit-Klima-Risiko-Index (2000 bis 2019) von Germanwatch. Nach Puerto Rico ist es damit das zweitgefährdetste Land der Welt, wenn es um die Folgen des Klimawandels geht.
Armut verhindert Katastrophenvorsorge
Wetterextreme treffen die Menschen meist unvorbereitet. Besonders in der Regenzeit zwischen Mai und Oktober, bleibt ihnen oft nichts anderes übrig, als sich irgendwie in Sicherheit zu bringen und zuzusehen, wie die extremen Monsunregen und Überschwemmungen die Ernten zerstören, die Böden versalzen und ihre Tiere verenden lassen.
Ein Drittel aller Haushalte lebt hier unter der Armutsgrenze. So etwas wie ein Versicherungssystem gibt es nicht. Wer Geld für Schutzvorkehrungen oder den Wiederaufbau braucht, leiht es sich privat. Verschuldung ist in Myanmar keine Seltenheit.
Schutz von Mensch und Küste
32 Küstengemeinden im Rakhine-Staat haben die Helferinnen und Helfer von Malteser International für ihr Katastrophenvorsorgeprojekt ausgesucht. Sie wollen die rund 33.000 dort lebenden Menschen für den Notfall vorbereiten und ihnen dabei helfen, ihre Küsten auf natürliche Weise vor Extremwetter zu schützen.
Seit einer Teilfinanzierung und eines Zuschusses des Bundesministeriums für Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) konnten die Malteser mit einer lokalen Partnerorganisation bereits Maßnahmen umsetzen.
Mangrovenwälder und Krabbenzucht
So wurden Nothilfepläne mit den Dorfgemeinschaften erarbeitet, Komitees gegründet und geschult. Sie sind nun dafür zuständig, Menschen vor herannahenden Stürmen zu warnen, insbesondere Ältere und Menschen mit Behinderung. Ausgestattet mit medizinischem Material leisten sie im Notfall auch Erste Hilfe. Zusätzlich wurden das an Siedlungen angrenzende Ufer verstärkt und neue Fluchtwege gebaut.
Um die Küsten und die Umwelt zu schützen, pflanzten die Helferinnen und Helfer mit den Dorfbewohnern Mangroven-Setzlinge an. Fünf lokale Baumschulen wurden dafür gegründet, die diese Arbeit in Zukunft eigenständig fortsetzen sollen. Die entstehenden Mangrovenwälder werden an den Küsten natürliche Barrieren gegen Sturmfluten und Überschwemmungen bilden. Darüber hinaus schaffen sie Lebens- und Schutzräume für Meerestiere.
Projekt braucht weitere Spenden
Im weiteren Projektverlauf sollen die Dorfbewohnerinnen und -bewohner im klimafreundlichen Umgang mit Ressourcen geschult werden. Auch die Handhabung von Müll gehört dazu.
Einkommen schaffende Maßnahmen wie das Anlegen von Haus- und Gemüsegärten oder der Ausbau einer Krabbenzucht soll die Küstenbevölkerung in Zukunft finanziell absichern und selbstbestimmter machen. Dafür benötigt das Vorsorgeprojekt der Malteser weitere Spenden.
Katastrophenvorsorge verhindert Leid, bevor es geschieht. Danke an alle, die die Hilfsprojekte unserer Bündnisorganisationen unterstützen.
+++ Spendenaufruf +++
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