von Aktion Deutschland Hilft
Viele Jahrzehnte wurde humanitäre Hilfe erst geleistet, wenn die Katastrophe bereits da war. Zunehmend werden aber Helfer:innen weltweit vor allem in krisenanfälligen Ländern vorbeugend aktiv, um Leben zu retten und Schäden einzudämmen.
Digitales Fachforum Katastrophenvorsorge
Mehr als 100 interessierte Teilnehmer:innen verfolgten daher am Dienstag, den 8. Juni das digitale Fachforum Katastrophenvorsorge vom Bündnis deutscher Hilfsorganisationen Aktion Deutschland Hilft.
Der Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif, die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Dr. Bärbel Kofler, Expert:innen der Vereinten Nationen und Vertreter:innen deutscher Hilfsorganisationen diskutierten zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen bei der besseren Vorbereitung auf weltweite Krisen und Katastrophen. Vorgestellt wurden vielversprechende Erfolgsgeschichten und innovative Ansätze in der weltweiten Katastrophenvorsorge.
"Die Bereitstellung von mehr Geld unverzichtbar"
Am Ende stand die Erkenntnis, dass weitere Anstrengungen in der Vorbereitung auf eintretende Katastrophen und Vorsorgemaßnahmen unternommen werden müssen:
"Humanitäre Hilfe muss angesichts drohender nächster Krisen viel stärker vorausschauend geleistet werden. Lokale Akteure und Helfer:innen müssen stärker eingebunden werden. Die Bereitstellung von mehr Geld für Hilfsprojekte der Katastrophenvorsorge ist unverzichtbar, um den stetig steigenden humanitären Bedarf in der Welt überhaupt bewältigen zu können", resümierte Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von Aktion Deutschland Hilft.
Klimaschutz und Vorsorge können humanitäre Not verringern
Prof. Dr. Latif, Klimaforscher am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, mahnte eindringlich:
"Die Zeit läuft uns davon. Wenn wir den Klimaschutz nicht drastisch stärken, versinkt die Welt bald im Chaos. Wir müssen unmittelbar handeln und vor allem adaptiv und vorausschauend auf den Klimawandel reagieren. Der Katastrophenvorsorge kommt dabei große Bedeutung zu, da sie ein wichtiges und mächtiges Instrument ist, um den Folgen des Klimawandels entgegenzuwirken."
Humanitärer Not mit vereinten Kräften begegnen
Das Fachforum thematisierte darüber hinaus die Zusammenarbeit und die Rollen von Hilfsorganisationen, UN, Regierungen, Wissenschaft sowie Privatwirtschaft in der weltweiten Katastrophenvorsorge. Zur Position der Bundesregierung äußerte sich Dr. Bärbel Kofler:
"Die Bundesregierung ist sich der Relevanz vorausschauender humanitärer Hilfe sehr bewusst. Um Katastrophen zu vermeiden oder ihre Folgen zu vermindern, müssen wir unsere präventiven Maßnahmen weiter ausbauen. Die Hilfsorganisationen sind für uns auf diesem Weg besonders wertvolle Partner, da sie als Multiplikatoren auch zur Vernetzung mit den lokalen Akteuren vor Ort beitragen."
Studie zeigt: Katastrophenvorsorge kann Millionen Euro sparen
Dass sich Katastrophenvorsorge vor allem aus wirtschaftlicher Sicht lohnt, belegt eine im Rahmen des Fachforums vorgestellte Studie von Aktion Deutschland Hilft. Die Studie zur Effizienzsteigerung in der humanitären Hilfe zeigt, dass Katastrophenvorsorge in rund 90 Prozent der Fälle auch wirtschaftlich effizient ist.
"Unsere Untersuchung legt nahe, dass sich Vorsorge ganz besonders in ärmeren Ländern lohnt. Ein ganzheitlicher Ansatz, der die allgemeine Widerstandskraft und Kapazitäten von Bevölkerungen stärkt und nicht nur auf eine bestimmte Gefahr hin ausgerichtet ist, ist dabei klar zu bevorzugen. Darunter verstehen wir auch Maßnahmen, die gleich mehrere Vorteile für die Bevölkerung mit sich bringen", sagte Manuela Roßbach und führte fort:
"Wenn man sich die weltweite Entwicklung der Pandemie und die zahlreichen von Mehrfachkatastrophen betroffenen Länder anschaut, sollte deutlich werden, dass wir umfassender denken und noch vorausschauender handeln müssen."
Weitere Informationen zur Studie finden Sie hier.
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