von Aktion Deutschland Hilft/Malteser International
Das Dach abgedeckt, die Einrichtung zerstört – während Zyklon Remal Ende Mai 2024 die Küstenregion Bangladeschs erreichte und dabei Dörfer überschwemmte und schwere Zerstörungen hinterließ, harrte Rita Halder mit ihren beiden Söhnen im unbeschädigten Teil ihrer Hütte aus.
Sie überstanden das Unwetter unverletzt, aber konnten kaum etwas von ihren Habseligkeiten retten. Für den Wiederaufbau ihres Zuhauses ist die 46-jährige Witwe auf Hilfe angewiesen. Das wenige, das sie mit ihrem mobilen Fischstand und dem Verkauf von selbst hergestelltem Kurkumapulver verdient, reicht dafür nicht aus.
Hilfe für 34 Dörfer im Südwesten Bangladeschs
Regierungsangaben zufolge waren rund 4,6 Millionen Menschen von den Auswirkungen des Zyklons in Bangladesch betroffen. In vielen Dörfern wurde die gesamte Ernte zerstört, die Menschen verloren ihre Lebensgrundlage.
Gemeinsam mit den lokalen Partnerorganisationen Mukti Foundation und Centre for Disability in Development hilft Malteser International dabei Häuser, Latrinen und Ställe in 34 Dörfern in den Distrikten Bagerhat und Satkhira im Südwesten Bangladeschs wiederaufzubauen.
Klimakrise: Die Anzahl der Katastrophen nimmt zu
Wirbelstürme sind zur Monsun-Zeit in Bangladesch keine Seltenheit, nehmen durch den Klimawandel aber an Intensität zu. Erst im Juni hatte das weltweit größte Flüchtlingslager Kutupalong in Cox's Bazar nach tagelangen Regenfällen unter Wasser gestanden, waren Hütten nach Erdrutschen eingestürzt.
"In der gesamten asiatisch-pazifischen Region nimmt die Anzahl an Naturkatastrophen zu – die Anpassung an den Klimawandel ist eine Mammutaufgabe", berichtet Cordula Wasser, Leiterin der Abteilung Asien bei Malteser International.
Fluten auch in Afghanistan
Häufig betroffen sind Länder, die ohnehin kaum die notwendigen Ressourcen haben, um sich besser vor den extremen Wetterereignissen zu schützen. Ein weiteres Beispiel dafür ist Afghanistan, das von den Vereinten Nationen als eines der durch den Klimawandel am stärksten gefährdeten Länder eingestuft wird.
Hier kam es seit Februar immer wieder zu Starkregen und Überschwemmungen, Sturzfluten und Schlammlawinen. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause, es gab weitreichende Schäden an Häusern und wichtiger Infrastruktur sowie erhebliche Verluste in der Landwirtschaft, einschließlich der Viehbestände. Insgesamt waren über 60.000 Menschen von den Überflutungen betroffen.
Besonderer Schutz für Menschen mit Behinderung
Im Juli startete die Bündnisorganisation gemeinsam mit dem afghanischen Partner Union Aid ein Nothilfeprojekt in den betroffenen Gebieten von Baghlan, Badakhshan und Takhar in Nordafghanistan. Helfer:innen verteilten Lebensmittel, Hygieneartikel und Hilfsgüter.
In enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden konzentriert sich die Hilfe insbesondere auf Haushalte, die von Frauen mit Kindern, Menschen mit Behinderung und stillenden Frauen geführt werden, weil sie häufig unverhältnismäßig stark unter den Katastrophen leiden.
Vorsorge ausbauen und auf Katastrophen vorbereiten
Aus diesem Grund ist Malteser International unter anderem Mitbegründer und Mitglied des Netzwerkes DiDRRN (Disability-inclusive Disaster Risk Reduction Network), das darauf abzielt, weltweit die aktive Beteiligung von Menschen mit Behinderung in der Katastrophenvorsorge zu fördern.
"Katastrophenvorsorge ist ein integraler Bestandteil all unserer Projekte", sagt Cordula Wasser.
Hilfsorganisation stärkt Betroffene im Katastrophenschutz
"Die Initiativen von Malteser International konzentrieren sich hauptsächlich auf die Verbesserung des Verständnisses des Katastrophenrisikos, die Stärkung der lokalen Institutionen für das Risikomanagement sowie auf das Eintreten für eine inklusive Katastrophenvorsorge auf nationaler und internationaler Ebene. Zukünftig wird es zudem darum gehen, durch genaue Analysen bevorstehende Extremwetterereignisse besser zu erfassen, um vorbeugende Maßnahmen ergreifen zu können."
Vor Zyklon Remal hatten beispielsweise lokale Freiwillige eine wichtige Rolle gespielt: Sie halfen unter anderem dabei, die Küstenbevölkerung in Schutzräume oder sichere Unterkünfte zu bringen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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