von Aktion Deutschland Hilft
15 Prozent der Weltbevölkerung leben mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung. Dazu zählen Menschen mit eingeschränkter Mobilität, vermindertem Seh- oder Hörvermögen und Menschen mit Erkrankungen wie Demenz oder Epilepsie. Zu den schwächsten sozialen Gruppen zählen Kinder, schwangere Frauen und alte und kranke Menschen.
Inklusive Hilfsprojekte: Schutz für alle Menschen
Diese Menschen sind durch Katastrophen besonders gefährdet. Denn ihre körperlichen oder geistigen Einschränkungen können bei Erdbeben, Wirbelstürmen oder Fluten zur tödlichen Falle werden. So hören taube Menschen Warnsignale nicht, alte und schwache Menschen haben Schwierigkeiten, sich aus eigener Kraft zu retten, Rollstuhlfahrer brauchen einen ebenerdigen Untergrund, um fliehen zu können und Kinder verkennen den Ernst der Lage.
Während der Entwicklung, Ausarbeitung und Umsetzung von Projekten greifen Hilfsorganisationen auf das Know-how der betroffenen Bevölkerungsgruppe zurück. Diese kennt die eigenen Bedürfnisse am besten und weiß, wie ihre Gefährdung im Katastrophenfall verringert werden kann.
Expertise der betroffenen Menschen nutzen
- Jede gefährdete Gruppe wählt ein Notfall-Komitee. Dieses übernimmt die Aufgabe, sich im Katastrophenfall um diese Gruppe zu kümmern und für deren Sicherheit zu sorgen.
- Gemeinsam mit Katastrophenschutzexperten erstellen gefährdete Personengruppen barrierefreie Lehrmaterialien, die dann zur Schulung in Dörfern und Gemeinden genutzt werden können. Diese sind beispielsweise in Blindenschrift verfasst oder mit Bildern versehen, um auch Analphabeten und Kindern einen Leitfaden zum Verhalten in der Katastrophe geben zu können.
- Kinder werden aktiv in die Katastrophenvorsorge einbezogen, da sie ihr Wissen in die Familien weitertragen. Durch Theaterstücke und Rollenspiele lernen sie, was sie im Katastrophenfall zu tun haben. Sie erfahren, welche Notrufnummern sie wählen könne, was in einen Erste-Hilfe-Koffer gehört und wie sie sich im Falle einer Evakuierung richtig verhalten. Außerdem lernen sie, wie sie Durchfall und andere Krankheiten durch Händewaschen und sauberes Trinkwasser vermeiden können.
Der Bau von katastrophenresistenten, an die Bedürfnisse älterer oder körperlich und geistig behinderter Menschen angepassten Häusern kann im Notfall Leben retten. Rampen ermöglichen beispielsweise Rollstuhlfahrern, Gebäude schnell und sicher zu verlassen.
Rechte einfordern und Bewusstsein schaffen
- Die Verankerung der präventiven Maßnahmen der inklusiven Katastrophenvorsorge auf politischer Ebene wird in den letzten Jahren zunehmend gefördert. Das Netzwerk für Inklusion in der Katastrophenvorsorge (DiDRRN) berät staatliche Institutionen, auf welche Weise Menschen mit Behinderung stärker in den lokalen und nationalen Katastrophenvorsorgeprogrammen berücksichtigt werden.
- Die Studie Disaster resilience in an ageing world erinnert an die besonderen Bedürfnisse von älteren Menschen bei Katastrophen.
- In vielen Ländern wissen betroffene Menschen nicht, dass sie Rechte haben. Kinder und Erwachsene über das Recht auf eine ordnungsgemäße Katastrophenvorsorge aufzuklären und alle Vorkehrungen zu treffen, um sie vorzubereiten und ihr Leben zu schützen, ist daher ein wichtiger Teil der inklusiven Katastrophenvorsorge.
So leistet unser Bündnis Katastrophenvorsorge
So helfen unsere Bündnisorganisationen
Langanhaltende Dürren, ausgetrocknete Böden, heftige Wetterextreme wie Wirbelstürme: Viele dieser Naturphänomene sind auf den globalen Temperaturanstieg zurückzuführen.
Der Klimawandel ist für viele Menschen weltweit bereits deutlich spürbar. Hilfsorganisationen unseres Bündnisses unterstützen sie: Landwirte lernen in Schulungen mit den neuen Wetterverhältnissen umzugehen, Helfer bauen schützende Pflanzen in Überschwemmungsgebieten an und verbessern die Wasserversorgung in abgelegenen Dörfern.
Häuser, die der Wucht von Stürmen oder Erdbeben nicht standhalten. Marode Straßen und Brücken. Mangelnde Sanitäranlangen und kein fließendes Wasser: Die Folgen von Naturkatastrophen sind in ärmeren Ländern häufig besonders schwerwiegend.
Unsere Bündnisorganisationen helfen Menschen weltweit, sich gegen Naturkatastrophen zu wappnen. Zum Beispiel mit Schutzräumen, in denen sie sich bei Gefahr zurückziehen können, mit hochwassersicheren Trinkwasserreservoirs oder dem Bau erdbebensicherer Häuser.
Welche ist die sicherste Abkürzung? Wie ist das typische Wetter? Und wer ist das bedürftigste Gemeindemitglied? Darüber wissen die Einheimischen eines Dorfes oder einer Region am besten Bescheid. Und dieses Wissen kann im Katastrophenfall Leben retten.
In Ländern, die besonders anfällig für Wirbelstürme, Erdbeben oder Dürren sind, unterstützen unsere Bündnisorganisationen Menschen dabei, dieses Wissen zu bündeln: Sie bilden Teams aus Freiwilligen, bauen Netzwerke auf und bieten Erste-Hilfe-Kurse an.
Wissen kann Leben retten. Zum Beispiel das Wissen darüber, wie man sich im Falle eines Erdbebens richtig verhält, wie sich der Klimawandel auf die Umwelt auswirkt oder wie Häuser gebaut sein müssen, um Stürmen standzuhalten.
Unsere Bündnisorganisationen vermitteln Kindern und Erwachsenen in gefährdeten Regionen dieses lebenswichtige Wissen und unterstützen sie dabei, es an Angehörige, Nachbarn und Freunde weiterzugeben.
Wenn Menschen spät von nahenden Wirbelstürmen oder Tsunamis erfahren, können sie sich häufig nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen. Analysen von Wetterdaten, verbesserte Netzwerke und eine zuverlässige Kommunikation können Leben retten!
Hilfsorganisationen unseres Bündnisses unterstützen beim Aufbau von Notfallplänen und bei der Entwicklung von Frühwarnsystemen.
Danke, dass Sie die weltweite Nothilfe unseres Bündnisses mit Ihrer Spende unterstützen!
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!