von SODI/Aktion Deutschland Hilft
Die Bevölkerung in der zentralvietnamesischen Provinz Quang Binh und der Provinz Luang Prabang im Norden von Laos lebt mehrheitlich vom Anbau auf den heimischen Feldern. Doch die zunehmende industrielle Landnahme, Umweltzerstörung und der Rückgang von nutzbaren Ackerflächen gefährden dauerhaft die Existenz der Menschen.
Vietnam: Abholzung und Übernutzung der Wälder
Gut 80 Prozent des Landes rund um die vietnamesischen Dörfer Ke, Chuoi und Cao gelten noch immer als Waldfläche, obwohl bereits weite Teile davon zerstört sind. Auswärtige Investoren und Agrarfirmen nutzen die schwachen Verwaltungsstrukturen sowie ungeklärte Besitzverhältnisse und Nutzungsrechte aus, um die Wälder für ihre Akazienplantagen zu roden.
Aber auch die Lokalbevölkerung übernutzt die heimischen Baumbestände, zumeist in Folge fehlender Einkommensmöglichkeiten und Mangel an Wissen um die gravierenden Folgen.
Schlechte Ernten durch unfruchtbare Böden
Die Bewohnerinnen und Bewohner spüren zwar, dass ihre Ernten schlechter werden, die Böden an Fruchtbarkeit verlieren, austrocknen und es bei Starkregen zu Erdrutschen und Überschwemmungen kommt.
Doch dass die Waldabholzung und der verstärkte Anbau von Monokulturen diese Entwicklung fördern, ist vielen nicht bewusst. Im Gegenteil: Der Druck, die vorhandenen Anbauflächen noch intensiver zu nutzen, steigt mit der wachsenden Zahl der Bevölkerung.
Wenig Ackerland gefährdet Ernährungssicherheit
Allein im Dorf Ke haben sich die Haushalte mehr als verdoppelt. Die Situation in den anderen Dörfern ist ähnlich: Zuzüge und hohe Geburtenraten steigern kontinuierlich die Einwohnerzahl und mehr als die Hälfte der Haushalte verfügt über keine oder zu wenig Ackerfläche. Hinzu kommt, dass nur wenige Familien einen Teil ihres Saatguts für die nächste Ernte zurücklegen können.
Fast 90 Prozent des Saatguts muss von außen zugeführt werden. Auch darunter leidet die lokale Biodiversität und die Menschen sind auf staatliche Subventionen und auswärtige Hilfen angewiesen.
SODI etabliert Öko-Modellfarmen
Mit einem Bündel an Maßnahmen unterstützten der Solidaritätsdienst International (SODI) gemeinsam mit den Partnerorganisationen SPERI und CHESH die über 1.200 Bewohnerinnen und Bewohner der vier Dörfer.
So werden auf errichteten Öko-Modellfarmen ausgewählte landwirtschaftliche Betriebe in nachhaltigen Anbaumethoden ausgebildet, um von Monokulturen und der nicht nachhaltigen Nutzung des Waldes auf Agrarökologie mit Mischkulturen und Obstbäumen umzustellen. Ihr neues Wissen sollen sie anschließend teilen und praktisch umsetzen.
Landlose Familien erhalten Anbauflächen
Um die angespannte Situation der mangelnden Anbaufläche zu verbessern, wurden in jeder Gemeinde Dorfversammlungen einberufen.
Abgesandte der Familien und Kommunalverwaltungen regelten gemeinsam die gerechte Überarbeitung der Landnutzungspläne, die Vergabe von Gemeindeland an landlose Familien sowie die Schlichtung von Konflikten um strittige Flächen.
Mehr Artenvielfalt und eine bessere Versorgung
Auf den Versammlungen wurden auch Vereinbarungen getroffen, wie in jedem der Dörfer die Entsorgung von Haushalts- und Düngeabfällen in Zukunft aussehen soll. Darüber hinaus gründeten die Helferinnen und Helfer in allen vier Dörfern Baumschulen und eröffneten Gemeindesaatgutbanken, die nun von der lokalen Bevölkerung verwaltet werden.
Alle Maßnahmen führen dazu, dass die Ernährungssituation der Lokalbevölkerung sowie der Klimaschutz und die lokale Biodiversität dauerhaft verbessert wird. Damit wird eine nachhaltige Zukunft der Dörfer ermöglicht.
+++ Spendenaufruf +++
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