von Habitat for Humanity/Aktion Deutschland Hilft
Auf der Suche nach einem nachhaltigen und innovativen Weg, bezahlbaren und sicheren Wohnraum in Nepal zu schaffen, hat Habitat for Humanity eine traditionelle Bautechnik wieder aufgegriffen – das Bauen mit Bambus.
Bauen mit Bambus: Umweltfreundlich und kostengünstig
Von außen betrachtet, lässt sich kein Unterschied erkennen. Auch das Bambushaus ist verputzt und strahlt in bunten traditionellen Farben. Doch wo sonst Betonpfosten und Ziegelwände die eigenen vier Wände zusammenhalten, sind es nun Bambusstangen und -matten, die für die nötige Stabilität sorgen.
Das Bambushaus ist nicht nur genauso stabil wie sein Kollege aus Stein und Ziegeln, der Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes ist zudem kostengünstiger und reduziert die Umweltbelastung beim Hausbau um ganze 75 Prozent. Ziegel müssen erst gebrannt werden. Bambus hingegen wächst selbst unter widrigsten Bedingungen und erzeugt sogar 35 Prozent mehr Sauerstoff als Bäume.
Frauen werden zu Bauexpertinnen von Musterhäusern
Im Südosten Nepals hat Habitat for Humanity Bambusfelder angelegt, um die in Armut lebenden Menschen aus den niedrigeren Kasten zu unterstützen.
Dabei schulten Helferinnen und Helfer vor allem Frauen im Anbau und der Verarbeitung von Bambus und bildeten sie beim Errichten von Musterhäusern zu Bauexpertinnen aus.
Runa besitzt ihr eigenes Bambushaus
So wie die 34-jährige Runa: Vor dem Bau ihres neuen Bambushauses lebte sie mit ihren zwei Kindern in der Nähe von Morang in einer Hütte mit Lehmwänden und Strohdach. Nach dem tragischen Tod ihres Mannes musste Runa ihre Familie alleine versorgen. Sie arbeitete auf einer Farm und verdiente 200 Rupien pro Tag.
Nicht annähernd genug, um alle Ausgaben zu decken. Ihre Brüder mussten ihr regelmäßig aushelfen. Heute steht Runa vor ihrem neuen, selbstgebauten Haus und kann es kaum glauben: "Es ist sehr geräumig und viel sicherer und stärker als mein altes Haus. Ich bin so glücklich. Ich hätte im Traum nicht gedacht, ein solches Haus jemals mein Eigen zu nennen."
Nepal: Bambusproduktion stärkt Wirtschaft und Einkommen
Der Anbau von Bambus verändert nicht nur Einzelschicksale, sondern stärkt auch die ganze Region. Mit der Produktion von Bambus und Bambusgeflecht ist eine neue Einkommensquelle entstanden, die der lokalen Bevölkerung Arbeit und finanzielle Sicherheit verschafft.
Auch kleine Handwerksbetriebe sind entstanden, um den Bau der Bambushäuser in angrenzenden Regionen voranzubringen.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
Jetzt online spenden!