vom ASB/Aktion Deutschland Hilft
Supardi lebt in Songbanyu, einem abgelegenen Dorf in der indonesischen Provinz Zentral-Java. Noch sehr genau erinnert er sich an den Januar 2021, als sein Heimatort überschwemmt wurde: Brücken wurden beschädigt, das Ackerland und die Häuser der Dorfbewohner überflutet.
Müll verstopft Entwässerungssysteme
Es war die seit Jahren schwerwiegendste Katastrophe in Songbanyu. Sie wurde mit ausgelöst durch Hausmüll, welchen die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner in den Luweng, den Bodenhohlräumen des Karstgebirges, über Jahre entsorgten.
Nicht ahnend, dass sie damit das natürliche Entwässerungssystem verstopfen würden. Die Abfallprobleme und deren Folgen waren folglich nach der Katastrophe das vorherrschende Thema im Dorf. "Es musste dringend gehandelt werden", erkannte Supardi, Leiter der Village Disaster Preparedness Group, und begann unmittelbar, nach Lösungen zu suchen.
Indonesien: Abfall gehört auf die Bank
Unterstützung erhielt er dabei vom Arbeiter Samariter-Bund (ASB) und deren lokaler Partnerorganisation Bintari Fondation (IDN). Gemeinsam starteten sie das Inclusive Climate Change Adaptation Program, um die Ursache der Überschwemmung anzugehen und die Gefahr einer erneuten Flut zu verringern.
Durch den unermüdlichen Einsatz von Supardi konnte ein nachhaltiges Abfallmanagement in der Region entwickelt und Abfallsammelstationen, sogenannte "Abfallbanken", etabliert werden.
Anstatt den Müll einfach zu verbrennen oder in der Natur zu entsorgen, geben die Bewohnerinnen und Bewohner nun recyclingfähige Bestandteile wie PET-Flaschen, Kartons, Glasflaschen und Plastiktüten sowie anorganische Abfälle bei den Abfallbanken ab. Im Gegenzug erhalten sie eine Vergütung, ein Sparguthaben, das sie bei Bedarf abrufen können.
Abfallbanken schaffen neue Einkommensquelle
Das Umweltbewusstsein in der Gemeinde hat sich stark verbessert. Die Abfallbanken haben einen Teil des Müllproblems gelöst und die negativen Auswirkungen einer ungeregelten Abfallentsorgung wie verstopfte Entwässerungssysteme reduziert.
Gleichzeitig werden der Bevölkerung weitere Einkommensperspektiven geboten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
Philippinen: ASB unterstützt mit neuen Bäumen
Wie Indonesien zählen auch die Philippinen zu den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Ländern weltweit. Hier unterstützt der ASB mit seiner Partnerorganisation ACCORD aktiv die Küstengemeinde Gattaran bei der Wiederaufforstung durch den Aufbau und Betrieb einer Baumzucht.
Dafür werden widerstandsfähige Nutzpflanzen wie die Zitrusfrüchte Mandarine, Satsuma, Calamansi und Bäume wie Rambutan, Narra und Akazien kultiviert. Der ASB lieferte die ersten Setzlinge.
Schutz gegen Überschwemmungen
Nun kann die Gemeinde mit den Früchten nicht nur sich selbst versorgen. Durch die Wiederaufforstung und Weiterentwicklung zu einem Schutzgebiet ist die Region in Zukunft besser vor Überschwemmungen und Erdrutschen geschützt.
Schweren Verwüstungen, wie sie ein Taifun im November 2020 in Gattaran verursachte, soll damit vorgebeugt werden. Damals wurden Ernten zerstört, Vieh ertrank in der Flut, Häuser wurden beschädigt. Hilfslieferungen verzögerten sich, wegen überschwemmter Straßen. Aufgrund der Zerstörung beschloss die lokale Bevölkerung, sich für den Schutz ihrer Region und dessen Ökosystem einzusetzen.
Katastrophen vorbeugen und erkennen
Um Gemeinden wie Songbanyu oder Gattaran auf Extremwettereignisse gut vorzubereiten, ist der ASB in Indonesien und auf den Philippinen gemeinsam mit seinen lokalen Partnerorganisationen bereits seit Jahren aktiv. Die Helferinnen und Helfer verfolgen mit den 2019 gestarteten Projekten das Ziel, die Widerstandsfähigkeit von Gemeinden gegenüber den Folgen des Klimawandels zu erhöhen.
Hier lernen die Menschen, Klimarisiken und Extremwetterereignisse zu erkennen, sich besser darauf vorzubereiten und Maßnahmen zu ergreifen, um deren negative Auswirkungen wie Überschwemmungen oder Erdrutsche zu verringern.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, BIC: BFSWDE33XXX
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