AWO-Helfer Arjun Gurung über schöne und schwierige Seiten seiner Aufgabe
Arjun, was genau sind Ihre Aufgabengebiete?
Ich bin als Referent für die Projekte von AWO International in Indien und zukünftig auch in Bangladesch verantwortlich. Schwerpunkt meiner Arbeit ist die Koordination von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit, im Fall der Katastrophe koordiniere ich natürlich auch Projekte der humanitären Hilfe. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen betreue ich alle Aspekte eines Projekts, von der Vorbereitung und Planung bis zur Auswertung. Außerdem bilden wir die Partnerorganisationen fort und kontrollieren ihr Finanzmanagement – auch um sicherzustellen, dass unsere Projektgelder effektiv und effizient verwendet werden.
Welche Art von Projekten betreibt AWO International?
Die meisten Projekte in Indien fördern eine integrale ländliche Entwicklung und beinhalten daher verschiedene Aspekte wie etwa die Förderung von Existenzsicherungsprojekten, Organisationsentwicklung, die Förderung von Gesundheits- und Bildungsprojekten als auch die Advocacy-Arbeit. Gleichzeitig koordiniere ich auch Hilfsmaßnahmen der lokalen Organisationen, wie zum Beispiel kürzlich das Nothilfeprojekt für Flutopfer im Bundesstaat Orissa.
Wie begegnen Ihnen die betroffenen Menschen?
Auf sehr beeindruckende Art und Weise. Unter der Berücksichtigung, dass die meisten dieser Menschen alles verloren haben, kann ich deren Dankbarkeit, die sie für unsere Hilfsmaßnahmen zum Ausdruck bringen, oft nur schwer annehmen. Menschen, die weder Schutz noch genügend zu essen haben und die nicht einmal ihre Grundbedürfnisse befriedigen können, erwecken mein Mitgefühl. Die emotional schwierigste Zeit hatte ich in Tansania: Die Flüchtlinge, die zur Zeit des Genozids aus Ruanda nach Tansania kamen und deren Eltern oder Kinder vermisst wurden, waren völlig verloren. Ohne Hoffnung. Ohne die geringste Idee, wie es mit ihrem Leben weitergehen könnte.
Was ist das Besondere an Ihrer Aufgabe?
Am meisten freue ich mich, wenn die Projektaktivitäten die Lebensbedingungen der Menschen verbessern. Ich schätze zudem die Vielseitigkeit meiner Arbeit, die Möglichkeit, andersartige Kulturen und Orte zu erleben, die unterschiedlichen Aufgaben, die das Projektmanagement umfassen und die Begegnungen mit Menschen. Dies ist für mich die Möglichkeit, kontinuierlich weiterzulernen.
Was sind die problematischen Seiten der Arbeit?
Normalerweise muss man lange reisen, um zu den Zielgruppen zu kommen. Oft ist es so, dass für einen Tag, den man vor Ort im Projekt verbringt, zwei strapaziöse Reisetage notwendig sind. Auch die Kommunikation ist eine Herausforderung: In vielen Regionen sprechen die Menschen lokale Sprachen, es erfordert Zeit, ihre Standpunkte richtig zu verstehen. Zwar spreche ich Englisch, Nepali und Hindi, aber das hilft wenig, wenn die Menschen Oriya, Marathi oder weniger bekannte lokale Dialekte sprechen. Schließlich ist da noch das Sicherheitsrisiko: Meine Reisen führen mich häufig durch Konfliktgebiete und ich muss Sicherheitsvorkehrungen treffen. Auch nächtliche Autofahrten durch ländliche Regionen in Indien und Nepal stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar.
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