von Aktion Deutschland Hilft
Infektionskrankheiten können sich rasend schnell ausbreiten. Sie werden zu Seuchen und bedrohen das Leben von Millionen Menschen.
Dass diese Katastrophe nicht nur Entwicklungsländer ereilen kann, zeigt die Corona-Pandemie. Innerhalb weniger Monate hat sich das Virus SARS-CoV-2 in der ganzen Welt verbreitet. Kein Land ist immun gegen Seuchen.
Unser Bündnis leistet Corona-Nothilfe – in Deutschland und weltweit.
Pest, Cholera, Coronavirus: Fragen & Antworten rund um Seuchen
Wie werden Seuchen definiert? Wie kann man die Ausbreitung von Krankheiten verhindern? Und was unterscheidet eine Pandemie von einer Epidemie?
Wenn sich gefährliche Infektionskrankheiten schnell ausbreiten, spricht man von Seuchen. Während eine Krankheit den Einzelnen betrifft, wirken sich Seuchen auf die ganze Gesellschaft aus.
Dass Seuchen nicht nur Entwicklungsländer treffen können, zeigt 2020 die Corona-Pandemie. Innerhalb weniger Monate hat sich das Virus in der ganzen Welt verbreitet.
Zu den großen Seuchen der Geschichte gehören die Pest im Mittelalter oder die Spanische Grippe zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Eine Seuche der vergangenen Jahre ist die Ebola-Epidemie in mehreren Ländern Westafrikas zwischen 2014 und 2016. 2019 brach die Krankheit in der DR Kongo aus.
Nicht jedes Virus kann eine globale Seuche auslösen. Nur hoch ansteckende und schwer behandelbare Krankheiten haben das Potenzial dazu. Das geschieht besonders schnell, wenn Menschen stark geschwächt sind und es an lebenswichtigen Gütern wie Wasser, Lebensmitteln und Medikamenten fehlt.
Naturkatastrophen verstärken die Gefahr: bei Fluten und Stürmen verbreitet sich unreines Wasser und Parasiten können sich rasch vermehren; bei Dürren müssen die Menschen mit wenig Wasser auskommen; bei Hungersnöten können entkräftete Menschen der Krankheit wenig entgegensetzen.
Außerdem können sich Krankheiten im Zeitalter der Globalisierung schneller über Grenzen hinweg ausbreiten.
Wie stark Seuchen sich ausbreiten und wie lange sie wüten, ist sehr unterschiedlich. Mangelhafter Zugang zu sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygieneartikeln begünstigen ihre Ausbreitung.
Außerdem können sich Krankheiten im Zeitalter der Globalisierung schneller über Grenzen hinweg ausbreiten. Dieses Phänomen ist bei der aktuellen Corona-Pandemie zu beobachten.
Viele Länder – vor allem Industriestaaten – sind dank ihrer medizinischen Infrastruktur und Sozialsysteme besser auf Seuchen vorbereitet. Entwicklungsländer hingegen kann so eine Krise besonders hart treffen. Stabile Gesundheitssysteme sind wichtig, um Krankheiten wirkungsvoll bekämpfen, eine weitere Ausbreitung verhindern und die Auswirkungen auf die Gesellschaft einschränken zu können.
- Pandemie: eine Krankheit breitet sich in Ländern und auf Kontinenten aus; eine Pandemie ist nicht örtlich beschränkt
- Epidemie: innerhalb einer Bevölkerungsgruppe, eines Landes oder mehrerer Staaten häufen sich Krankheitsfälle; die Krankheit breitet sich aber nicht auf andere Kontinente aus
- Endemie: die Krankheit tritt in einer begrenzten Region gehäuft auf; etwa auf einer Insel
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft kümmern sich in Notsituationen um sauberes Trinkwasser, sanitäre Anlagen, Hygieneartikel und Hygieneschulungen. Das verhindert, dass sich Krankheiten wie Cholera und Ruhr ausbreiten und Seuchen entstehen.
In Behandlungszentren versorgen Helfer erkrankte Menschen und verhindern, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet. Außerdem unterstützen unsere Hilfsorganisationen die Impfungen gegen Krankheiten, um Menschen vor Krankheiten wie Kinderlähmung oder Masern zu schützen.
Und unser Bündnis leistet Corona-Nothilfe – in Deutschland und weltweit. Erfahren Sie mehr!
Nicht jedes Virus kann eine globale Seuche auslösen. Nur hoch ansteckende und schwer behandelbare Krankheiten haben das Potenzial dazu, sich zu länder- und kontinentübergreifenden Pandemien auszuweiten. Von Epidemien und Endemien spricht man, wenn sich Krankheitsfälle örtlich beschränkt häufen.
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Seuchen der Neuzeit: Influenza, Coronavirus und Co.
Mit der Corona-Pandemie hält eine Seuche im Jahr 2020 die ganze Welt in Atem. Das neuartige Virus SARS-CoV-2 zeigt, dass Menschen in keinem Land der Welt immun gegen Seuchen sind. Es besteht immer die Gefahr, dass neue Krankheiten entstehen und sich ausbreiten.
Ein weiteres Beispiel für Seuchen aus jüngerer Zeit sind Influenza-Pandemien; etwa die H1N1-Pandemie 2009/2010, bekannt als "Schweinegrippe". Diese und andere Grippeviren breiten sich sehr schnell aus. Der Grund: Die Viren verändern sich ständig, so dass die körpereigene Abwehr mit einer neuen Grippeart nur schwer fertig wird. Einen Impfstoff zu entwickeln, ist daher schwierig.
In Zukunft könnte die Gefahr durch Infektionskrankheiten zunehmen: Es gibt Wissenschaftler, die befürchten, dass Überträgertiere aus tropischen in gemäßigtere Klimazonen vordringen – unter anderem wegen des Klimawandels. Die Asiatische Tigermücke scheint sich bereits in Europa auszubreiten. Das Insekt kann unter anderem das Chikungunya-Virus übertragen.
Übertragbare Krankheiten in der Weltgeschichte
Seuchen haben in der Weltgeschichte oft eine große Rolle gespielt. An der Pest starb im Mittelalter ein Drittel der Europäer. Im 15. Jahrhundert schleppten europäische Seefahrer Masern und Pocken ins heutige Amerika ein. Dadurch verloren indigene Völker wie die Maya, Azteken oder Irokesen mehr als zwei Drittel ihrer Bevölkerung.
FAQ: Seuchen vom Mittelalter bis heute
- Aids
Aids ist eine schwere Immunschwächekrankheit und gilt als unheilbar. Die meisten Infizierten weltweit leben in Afrika. Bis heute hat die Krankheit rund 39 Millionen Menschenleben gefordert. - Cholera
Cholera verbreitet sich vor allem durch verunreinigtes Trinkwasser oder infizierte Nahrung und sorgt für lebensbedrohlichen Durchfall und Erbrechen. Die großen Epidemien haben weltweit zu fast einer Million Toten geführt. Seit der Trennung von Abwasser und Trinkwasser ist die Krankheit in Europa selten geworden. Im Jemen gab es in den vergangenen Jahren jedoch schwere Cholera-Ausbrüche. - Typhus
Mit dem Bau von Kanalisationen verschwanden Typhus-Epidemien Ende des 19. Jahrhunderts in Europa. In vielen Entwicklungsländern gibt es Typhus auch heute. Jährlich erkranken rund 30 Millionen Menschen. Medikamente helfen, doch unbehandelt kann Typhus tödlich sein. - Pest
Der "Schwarze Tod" hat in Europa einst mehr Tote gefordert als jede andere Krankheit. Von 1347 bis 1352 starb rund ein Drittel der Europäer. Es gab lange keine Pest-Epidemie mehr, doch ausrotten ließ sich die Krankheit nicht. In Ländern wie Madagaskar gibt es sie bis heute. - Pocken
In Europa wütete die Pocken-Epidemie vor allem im 18. Jahrhundert, weltweit forderte die Krankheit rund 10 Millionen Tote. Seit den 80er Jahren gelten die Erreger der Pocken dank Impfungen als ausgerottet.
- Spanische Grippe
Die Spanische Grippe zählt zu den schlimmsten Epidemien weltweit. Anfang des 20. Jahrhunderts breitete sie sich weltweit aus und tötete rund 50 Millionen Menschen. Im Gegensatz zur normalen Influenza, die meist nur für Kinder, Kranke und ältere Menschen lebensbedrohlich werden kann, starben durch den aggressiven Erreger auch viele junge Menschen.
- Corona
Innerhalb weniger Monate hat sich das Coronavirus 2020 auf der ganzen Welt verbreitet. Unser Bündnis leistet Corona-Nothilfe: in Deutschland und zahlreichen Ländern der Erde.
- Ebola
Ebolaviren stammen aus den Regenwäldern in Südostasien und Afrika. Zwischen 2014 und 2016 forderte eine Ebola-Epidemie in mehreren westafrikanischen Ländern Zehntausende Tote. 2019 brach Ebola in der Demokratischen Republik Kongo aus. - Malaria
Jedes Jahr erkranken mehr als 200 Millionen Menschen an Malaria, etwa eine halbe Million sterben daran. Der Erreger wird in tropischen und subtropischen Gebieten, besonders in Afrika, von Mücken übertragen. - Denguefieber
Denguefieber kommt in tropischen und subtropischen Gebieten vor; besonders betroffen sind Länder in Süd- und Zentralamerika, Südostasien und Indien. Die WHO schätzt, dass sich jährlich 50 bis 100 Millionen Menschen infizieren. - Syphilis
Syphilis war in Deutschland vor allem im 18. Jahrhundert stark verbreitet, doch noch immer gibt es jährlich Tausende Neuerkrankungen. Bei schlechter oder fehlender Behandlung zerstört die Krankheit das Nervensystem und kann tödlich verlaufen. - Tuberkulose
Tuberkulose (auch Schwindsucht) gehört zu den tödlichsten Infektionskrankheiten. Der Erreger gelangt durch die Atemwege in den Körper und greift die Lunge an. Eine effektive Impfung gibt es nicht. Während die Krankheit in Europa vor allem im 19. Jahrhundert verbreitet war, tritt sie heute vor allem in Asien und Afrika auf.
Vor einigen Jahrhunderten traten Seuchen in vielen Teilen der Welt auf. In Europa wüteten Pest, Masern, Pocken und Cholera; in Afrika und Asien entwickelten sich Krankheiten wie Gelbfieber, Ebola und das Dengue-Fieber.
Die Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft kümmern sich nach Naturkatastrophen und in humanitären Krisengebieten um sauberes Trinkwasser, sanitäre Anlagen, Hygieneartikel und Hygieneschulungen. Das verhindert, dass sich ansteckende Krankheiten wie Cholera und Ruhr ausbreiten und Seuchen entstehen.
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