Von Sharon Camp, Vorsitzende der Guttmacher Stiftung in Washington, DC
Auf das Ereignis einer Naturkatastrophen, ganz gleich ob es sich um Erdbeben, Tornados oder Tsunamis handelt, folgen Tage und Wochen der Flucht. Denn Schicksalsschläge hinterlassen immer Opfer. Zerstörte Häuser und Dörfer, entwurzelte Menschen, besitzlose Familien. So auch im Falle von gewaltsamen Konflikten und kriegerischen Ausschreitungen. Immer bleiben betroffene, bedürftige Menschen zurück. Im Anschluss an die erste Nothilfephase richten Hilfsorganisationen, Institutionen und Regierungen ihre Aufmerksamkeit nun auf die Entwicklungshilfe. Denn nur eine Verlagerung auf Langzeiteinsätze kann nachhatig einen stabilen Fortschritt mit sich bringen. Auf den Wiederaufbau muss Bildungs,- und Aufklärungsarbeit folgen.
Als eine der wichtigsten Komponenten ist die Gesundheitsvorsorge der Frauen. Die medizinische Versorgung der Frauen ist gerade in Schwellen,- und Entwicklungsländern eine problematische Angelegenheit aufgrund des niederen Status oder der Armut, unter der die Frauen zu leiden haben. Hinzu kommt der Mangel an präsenten, direkten und permanenten Vorsorgesystemen welche die Frauen aufklären und eine sichere Versorgung garantieren.
Abgesehen von den Leiden, welche die Flucht für alle Betroffenen, Männer wie Frauen mit sich bringt, müssen weibliche Opfer unter zusätzlichen Gefahren leben. Frauen leiden nicht nur unter dem physischen Trauma der Flucht durch Anstrengung und Unterernährung sowie räumlicher Entwurzelung, sie werden auch schneller Opfer von sexueller Gewalt. Heimatlos sind sie Vergewaltigungen als Waffe von Krieg, Ausbeutung und Missbrauch schutzlos ausgeliefert.
Den offiziellen Schätzungen der UN zufolge, sind knapp 80% der weltweit 45 Millionen Flüchtlinge, Migranten und registrierungslosen Menschen Frauen oder Kinder. Diese leben in traditionellen Camps oder zerstreut in entlegenen, ländlichen Gebieten unter prekärsten Verhäntnissen ohne ausreichende Versorgungssysteme in teilweise akuten Notfallsituationen.
In diesen Fällen ist es dringend notwendig und es besteht sofortiger Bedarf nach sauberen, medizinischen Entbindungspacketen, um die Gesundheit um die Gesundheit von Müttern und Kindern sicherstellen zu können. Aus diesem Grund müssen Empfängnisverhütung und HIV Prophylaxe überall und jederzeit für alle Opfer von Misshandlungen einfach und großflächig zugänglich sein. Zudem müssen Informationen über Familienplanung für jede Frau angeboten und abrufbar gemacht werden und Kondome kostenlos zur freien Verfügung stehen. Frauen müssen aufgeklärt und einbezogen werden, damit sie eigenständig über ihr Leben bestimmen können. Geschieht dies nicht, so erhöht sich das Risiko ungewollter Schwangerschaften, verpfutschter Abtreibungen, HIV und anderen Krankheite, sowie risikoreichen, lebensbedrohlichen Schwangerschaften und Geburten.
Glücklicherweise hat sich das Bewusstesein über die Wichtigkeit der Geburts,- und Gesundheitsfürsorge für benachteiligte Frauen in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gesteigert. Organisationen, Behörden und Regierungen haben sich zusammen geschlossen um diese Fragen gemeinsam zu erörtern und nach Lösungen aus den Problemen zu suchen. Das "Global Reproductive Health Response in Conflict", kurz RHRC wurde gegründet, um einen Koordinierungsausschuss einzuberufen, mit der Zielsetzung, ein allround-Angebot zur Gesundheitsvorsorge zu erschaffen. Dieses Paket soll Lageeinschätzungen in Kriesengebieten durchführen und sich für die Verfügbarkeit von kostenlosen, sicheren Gesungheitsvorsorgemaßnahmen einsetzen. Seit der Einberufung wurden stetig Verbesserungen vorgenommen und der Einsatz ausgeweitet.
Heute sind Geburtsvorsorgeleistungen in stabilen politischen Systemen fest etabliert und auch grunlegende Kenntnisse über Familienplanung, Schwangerschaftsfürsorge und Entbindungsmethoden gut verankert.
Trotzdem besteht der Zugang zu medizinischer Versorgung noch nicht lange und die Verbesserungen vollziehen sich nur langsam. Themen wie geschlechterspezifische Gewalt und Unterdrückung der Rechte von Frauen gehören noch nicht der Vergangenheit an. So existieren auch noch immer eine Bandbreite unangemessener Schwangerschaftsfürsorge,- und Entbindungsmethoden aufgrund von mangelnden Informationen und fehlender Ausbildung der Pflegekräfte. Geburten und Schangerschaften bleiben für viele Frauen eine gefährliche Angelegenheit.
Frauen auf der ganzen Welt sind auf die verantwortungsbewusste Führung und Organisation der Regierungen angewiesen. Diese Regierungen sind in der Pflicht in jeder humanitären Krise, Gesundheits,- und Geburtsvorsorge zu einer Hauptaufgabe des Einsatzes zu erklären. Wie schon Hillary Roadham Clinton in ihrer Rede anlässlich des 15. Jubiläums der ‚International Conference on Population and Development’ im Jahre 2010 erklärte, ‚In die Gesundheit von Frauen und Mädchen zu investieren ist nicht nur eine Frage der Ehre und der Richtigkeit, es ist auch der einzig intelligente Weg um nachhaltige Entwicklung und eine stabile, gesunde Entwicklung zu erlangen. Darum integrieren wir Frauenthemen als Schlüsselelemente in unseren außenpolitischen Ziele und Leitmotive.’
Es ist nun Zeit, auf diese weisen Worte Taten folgen zu lassen!Wir müssen die Geburtsvorsorge global an die erste Stelle unserer Verantwortung platzieren, uns einsetzten für die Frauen und Kinder dieser Welt!
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