Dr. Gerhard Steinhorst vom Deutschen Wetterdienst über die Katastrophenvorsorge durch weltweite Jahreszeitenvorhersagen.
Erfolgreiche Kooperation von Deutscher Wetterdienst und Aktion Deutschland Hilft
Das Klima auf unserem Planeten verändert sich. Die Wissenschaft geht davon aus, dass diese Veränderung in unseren Breiten vermehrt zu meteorologischen Extremereignissen wie etwa Starkniederschlägen, Gewitterstürmen oder auch Trockenheit führen wird. Katastrophenvorsorge und die Bewältigung von Unwettern werden deshalb immer wichtiger. Sie erfordern ein wachsendes Maß an Kommunikation und Kooperation. Eine erfolgreiche Katastrophenbewältigung kann nur durch ein übergreifendes Zusammenwirken von Bund, Ländern, Kommunen, Katastrophenschutzeinrichtungen, Medien und auch der Bevölkerung erreicht werden. Im Bereich der wetterbedingten Katastrophen hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) dabei eine herausragende Rolle.
DWD unterstützt weltweite Einsätze deutscher Hilfsorganisationen
Kyrill - Die Unterstützung des Deutschen Wetterdienstes für Katastrophenschutzeinrichtungen endet allerdings nicht an den deutschen Grenzen. Inzwischen versorgt der DWD deutsche Hilfseinrichtungen wie zum Beispiel das Technische Hilfswerk, die Johanniter-Unfall-Hilfe oder den Malteser Hilfsdienst bei ihren internationalen Einsätzen regelmäßig mit aktuellen Wetterdaten und Vorhersagen für deren Einsatzgebiete. Seit 2008 bietet der DWD den an der „Aktion Deutschland Hilft“ beteiligten Hilfsorganisationen nicht nur kurz- und mittelfristige Wettervorhersagen für die Einsatzgebiete in aller Welt an, sondern stellt auch Jahreszeitenvorhersagen bereit. Diese mehrmonatigen Trendaussagen zur Temperaturentwicklung und dem Niederschlag sind als Ergänzung zu den Wettervorhersagen gedacht. Ziel dieser Kooperationen ist, den Helfern in den Einsatzgebieten weiter in die Zukunft reichende meteorologische Informationen anzubieten. Sie können die Einsätze vor Ort dann besser planen. Mit dieser Kooperation liegt der nationale Wetterdienst ganz auf der Linie des Internationalen Roten Kreuzes und Roten Halbmonds, das in seinem Disaster Management Guide empfiehlt: "Climate scientist and meteorological services are now developing seasonal forecasts for many regions across the globe, (…) These projections, sometimes months in advance, can provide guidance on various issues from hurricanes to malaria and potentially help millions of people. The Red Cross and Red Crescent can use this information to plan work in food security, health, water and disaster management."
Effiziente Katastrophenvorsorge verlangt Single-Voice-Prinzip
Es liegt in der Natur der Sache, dass Wetterwarnungen von unterschiedlichen Quellen voneinander abweichen können, etwa bei der Vorhersage der zeitlichen Entwicklung einer Wetterlage, bei der Einschätzung der Intensität der Wettererscheinungen oder auch auf Grund unterschiedlicher Warnkriterien. Die Folge ist: Vielstimmigkeit bei Warnungen führt zu Ineffizienz beim Schutz vor Wetterkatastrophen - und das können wir uns nicht leisten. Problembereiche sind vor allem die Einsatzplanung von Hilfskräften im Vorfeld und während wetterbedingter Schadensereignisse. Aber auch bei hoheitlichen Schutzmaßnahmen im Katastrophenfall, die bis zu Eingriffen in unsere Grundrechte führen können, müssen eindeutige und staatlich autorisierte Warnungen Grundlage aller notwendigen Maßnahmen sein. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Versorgung des Katastrophenschutzes und der breiten Öffentlichkeit mit amtlichen Warnungen ist im Rahmen der hoheitlichen Katastrophenvorsorge eine staatliche Pflicht und damit eine Aufgabe der Bundesbehörde DWD.
Die alleinige Herausgabe von Warnungen durch den DWD im Sinne dieses Single-Voice-Prinzips wird nachdrücklich und aktiv unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge und dem Technischen Hilfswerk (THW). Auch so gut wie alle Katastrophenschutzeinrichtungen der Länder und Kommunen setzen auf die Warnungen des nationalen Wetterdienstes. Der Deutsche Wetterdienst bietet allen Hilfsorganisationen an, die umfassenden Wetterinformationen, Vorhersagen und einsatzrelevanten Klimadaten des nationalen Wetterdienstes zu nutzen und sich von den Expertinnen und Experten des DWD beraten zu lassen. Bei der Katastrophenvorsorge und Hilfe im Katastrophenfall kommt es darauf an, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das dient den betroffenen Menschen und ist ein wichtiger Beitrag Deutschlands zur nationalen und weltweiten Daseinsvorsorge.
Unwetterwarnungen des DWD im Internet kostenlos abonnieren
Trotz der umfassenden Angebote für Katastrophenschutzeinrichtungen kommt es zugleich darauf an, auch die breite Öffentlichkeit frühzeitig vor Gefahren zu warnen. In seinem Internetauftritt bietet der DWD deshalb kostenlos rund um die Uhr aktualisierte Wetter- und Unwetterwarnungen auf Landkreisebene an. Jeder Internetnutzer hat auch die Möglichkeit, Unwetterwarnungen für einzelne Landkreise kostenlos über die Internetseite des DWD unter www.dwd.de/warnungen zu abonnieren - ein in Deutschland einzigartiges Angebot zur Versorgung der Bevölkerung mit Warnungen vor Unwettergefahren.
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