von Aktion Deutschland Hilft
Fast alle Menschen auf der Welt gehören einem Staat an. Doch rund 10 Millionen Kinder, Frauen und Männer sind staatenlos. Das ist für die Betroffenen ein großes Problem.
Was bedeutet Staatenlosigkeit?
Wer keine Staatsangehörigkeit hat, ist so gut wie unsichtbar. Staatenlose Menschen haben keinen Pass und keine Staatsbürgerschaft. Viele Grundrechte fallen für sie weg: Der Zugang zum Arbeitsmarkt ist erschwert, sie dürfen bei Wahlen ihre Stimme nicht abgeben und können keine Sozialleistungen beziehen.
Warum sind Menschen staatenlos?
Staatenlos wird man zum Beispiel als Folge eines Krieges. Viele Menschen aus Syrien etwa sind in den Libanon geflohen und haben durch die Wirren des Krieges keinen Pass und keine Papiere bei sich. Ihre am Zufluchtsort geborenen Kinder können sie nicht registrieren.
Diese Kinder haben von Geburt an keine Staatsangehörigkeit. Sie haben nicht das Recht, zur Schule zu gehen oder von einem Arzt behandelt zu werden. Staatenlosigkeit droht außerdem, wenn sich ein Staat auflöst oder Gebiete abgetrennt werden.
Die größte Gruppe von Staatenlosen bilden die Rohingya. Fast eine Million Menschen dieser muslimischen Minderheit leben in Flüchtlingslagern in Bangladesch. Hunderttausende wurden seit August 2017 gewaltsam aus ihrer Heimat Myanmar (ehemals Birma) vertrieben. Dort werden sie nicht als Staatsbürger anerkannt und deshalb diskriminiert.
Staatenlose und Menschenrechte
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden verschiedene völkerrechtliche Instrumente entwickelt, um die Lage für staatenlose Menschen zu verbessern. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 heißt es: "Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Staatsangehörigkeit." Die Realität zeichnet ein anderes Bild.
Was tut Aktion Deutschland Hilft?
Die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses helfen Flüchtlingen weltweit. Egal, woher sie kommen, welcher Religion sie angehören oder ob sie eine Staatszugehörigkeit besitzen.
Beispiele für die Hilfe unserer Bündnisorganisationen in den Ländern, aus denen die meisten Geflüchteten stammen:
Afghanistan: Wir sorgen dafür, dass Binnenvertriebene Nahrungsmittel und Bargeld erhalten und ermöglichen die Behandlung von schwer unterernährten Kindern. Zudem beschaffen wir Baumaterial und unterstützen bei der Reparatur von Unterkünften.
Jemen: Wir verteilen Lebensmittel sowie Trinkwasser und leisten medizinische Hilfe. Um die lokale Wirtschaft zu stärken, unterstützen wir Landwirt:innen mit Saatgut und Medikamenten für Nutztiere sowie Fischer:innen mit Fortbildungen.
Somalia: Wir unterstützen die Bevölkerung beim Aufbau von Imkererien und weiteren Selbstständigkeiten. Außerdem installieren wir Solarleuchten und bauen Wasserspeicher und Brunnen.
Syrien: Wir unterstützen die Menschen beim Neubeginn nach der Erdbebenkatastrophe im Februar 2023 durch Zugang zu Gesundheitsversorgung, Wiederherstellung von Infrastruktur sowie der Verteilung von Bargeld.
DR Kongo: Wir stärken die Basisgesundheitsversorgung für Schwangere und Neugeborene durch medizinisches Equipment und Medikamente sowie Aufklärung über Unterernährung und Krankheiten.
Ukraine: Wir leisten den Menschen psychologische Hilfe und helfen bei Reparaturen von Häusern sowie beim Ausbau kritischer Infrastruktur. Wir unterstützen digitale Lernplattformen, damit Kinder den Anschluss in der Schule nicht verpassen
Sudan: Wir ermöglichen den Ausbau von Wasserstellen und Solarzellen. Außerdem leisten wir in entlegenen Gebieten medizinische Hilfe, etwa für unterernährte Kinder.
Helfen Sie uns, zu helfen: Jetzt mit Ihrer Spende!
Beispiele für die Hilfe unserer Bündnisorganisationen in den Ländern, in denen weltweit die meisten Geflüchteten Zuflucht suchen:
Bangladesch: Wir unterstützen geflüchtete Rohingya, die geschlechtsspezifische Gewalt erfahren haben und psychosoziale Unterstützung benötigen. Außerdem stärken wir die Gesundheitsversorgung in den Camps.
Kolumbien: Wir ermöglichen Fachkräften im Gesundheits- und Bildungswesen Schulungen und setzen uns für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen ein. Zudem beraten wir Geflüchtete aus Venezuela.
Äthiopien: Wir stärken landwirtschaftliche Betriebe durch den Aufbau von Baumschulen, Verteilung von Tierfutter und Aufklärung über Tiergesundheit. Außerdem ermöglichen wir den Bau von Regenwasserspeichern und Bewässerungssystemen.
Nigeria: Wir stärken die Nahrungsmittel- und Trinkwasserversorgung für Geflüchtete und bieten Menschen, die Traumatisches erlebt haben, psychosoziale Unterstützung an.
Polen: Wir unterstützen Geflüchtete mit Bargeld sowie der Vermittlung von Berufen und Schulungen. Zudem setzen wir uns für stark marginalisierte Gruppen wie Rom:nja ein.
Deutschland: Wir tragen dazu bei, Menschen das Ankommen in der neuen Umgebung mit Beratung und Dolmetscherdiensten, Bargeldhilfe und Mietzuschüssen oder auch Freizeitangeboten zu erleichtern.
Pakistan: Wir ermöglichen den Bau und die Sanierung von Handpumpen und Wasserkanälen, verteilen Nothilfepakete an Geflüchtete aus Afghanistan und verbessern die medizinische Versorgung.
Danke an alle, die helfen!
Danke, dass Sie diese Hilfe mit Ihrer Spende möglich machen!
Quellen: UNHCR, Verein humanrights.ch (Stand: Juni 2019)
+++ Spendenaufruf +++
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