von Aktion Deutschland Hilft
Unbefestigte Wege, reißende Flüsse, wilde Tiere wie Schlangen und Pumas, Kriminalität durch bewaffnete Gruppen: All dem sind Menschen ausgesetzt, die auf ihrer Fluchtroute einen Dschungel zwischen Süd- und Mittelamerika durchqueren.
Mehr als 520.000 Menschen durchquerten im Jahr 2023 den Darién Gap. Das ist ein etwa 100 Kilometer langer Dschungel zwischen Kolumbien und Panama. Das Landstück verbindet den Süden Amerikas mit dem Norden des Kontinents.
Fluchtroute für Menschen aus Venezuela und Haiti
In den vergangenen Jahren hat sich der Darién Gap zu einer immer stärker frequentierten Fluchtroute entwickelt. Viele der Menschen, die die Karibikstaaten Haiti und Kuba oder Krisenländer wie Venezuela verlassen, hoffen, auf diesem Weg in Richtung USA zu gelangen.
Und das trotz aller Gefahren entlang der Route. Genaue Angaben gibt es nicht, doch die Zahl der Toten wird auf mindestens 258 seit 2018 geschätzt. Unter den Flüchtenden sind viele Familien mit Kindern sowie Minderjährige, die alleine unterwegs sind.
Fluchtursachen: Politische Krisen, Armut und Naturkatastrophen
Die Fluchtursachen für Menschen aus Venezuela, Ecuador, Haiti und Kuba sind divers: politische Krisen, Gewalt, Armut, Hyperinflation, Perspektiv- und Arbeitslosigkeit sowie Naturkatastrophen wie Überschwemmungen. Unter den Geflüchteten befinden sich zudem Menschen aus afrikanischen Ländern oder auch Afghanistan.
Vor Beginn des Darién Gap, im Nordwesten Kolumbiens, sind Camps entstanden. Dort haben sich Schlepper niedergelassen, die hohe Summen für den Grenzübertritt verlangen.
In Kolumbien leben mehr Migrant:innen als in jedem anderen lateinamerikanischem Land. Größtenteils stammen sie aus Venezuela, wo politische Krisen, Hyperinflation und Arbeitslosigkeit viele keinen anderen Ausweg sehen lassen, als das Land zu verlassen. Mehr als sieben Millionen Venezuelaner:innen leben im Ausland.
Zudem leben in Kolumbien mehr als 5 Millionen Binnenvertriebene, also Kolumbianer:innen auf der Flucht im eigenen Land.
Hoffnung auf den amerikanischen Traum
Das Ziel vieler Menschen ist die USA. Sie hoffen, sich dort den sogenannten amerikanischen Traum zu erfüllen. Doch der Weg ist lang und gefährlich. Zudem sind die Chancen auf eine Aufenthaltserlaubnis in den USA schlecht. Viele werden an Grenzen festgehalten und zurück in die Heimatländer geschickt.
Unter den Menschen, die die Fluchtroute durch den Darién Gap nutzen, sind immer mehr, die es schon einmal versucht haben.
Fluchtrouten weltweit: Gefahren & Hindernisse
Viele Geflüchtete versuchen, vom europäischen Festland nach Großbritannien zu gelangen. Sie hoffen, dort größere Chancen auf eine Aufenthaltserlaubnis oder einen Arbeitsplatz zu haben. Die Überfahrt, meist in kleinen Booten, ist lebensgefährlich.
Es sind zwar nur wenige Kilometer, die das europäische Festland und die britische Küste trennen, doch der Ärmelkanal ist eine der am stärksten befahrenen Seestraßen der Welt.
Für viele Menschen, die nach Europa fliehen, wurden die kanarischen Inseln zu einer Alternative zum Festland. Eine Ursache sind die verstärkten Push-backs im Mittelmeer. Die sieben Inseln liegen im Atlantik vor der nordafrikanischen Küste, gehören aber zu Spanien.
Mehr als 40.000 Geflüchtete wurden dort 2023 registriert – trotz aller Gefahren, die die lange Überfahrt über das Meer birgt.
Trotz der großen humanitären Not im Jemen ist das Land zum Zufluchtsort für Menschen aus ostafrikanischen Ländern wie Eritrea, Äthiopien oder Somalia geworden. Dafür überqueren viele Flüchtende den Golf von Aden oder das Rote Meer – und hoffen, von dort weiter in wohlhabendere Länder auf der Arabischen Halbinsel zu gelangen.
Laut den Vereinten Nationen leben im Jemen mehr als 95.000 Geflüchtete aus afrikanischen Ländern. Trotz der schwierigen humanitären Bedingungen sollen den Vereinten Nationen zufolge allein im ersten Halbjahr 2023 mehr als 77.000 Menschen den Golf von Aden überquert haben.
Seit 2017 leben Hunderttausende Rohingya unter prekären Bedingungen im Süden von Bangladesch. Das Flüchtlingscamp Cox’s Bazar gilt als das größte der Welt.
Um diesem Ort zu entkommen, versuchen immer mehr Menschen, über den Andaman-See oder den Golf von Bengalen die Länder Thailand, Malaysia oder Indonesien zu erreichen.
Menschen, die aus Karibikstaaten wie Kuba und Haiti oder südamerikanischen Ländern wie Venezuela und Kolumbien in Richtung Süden oder Norden fliehen, sind oft auf gefährlichen Routen unterwegs. Beispiele dafür sind Überfahrten durch das Karibische Meer oder die Durchquerung des Darién Gap – einem Dschungel zwischen Kolumbien und Panama.
In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa nehmen jährlich Hunderttausende Menschen die Flucht über das Mittelmeer auf sich. Im Jahr 2023 verloren dabei mindestens 4.110 Menschen ihr Leben oder gelten als vermisst.
Die Routen, die Menschen aus West- und Ostafrika in den Norden des Kontinents führen, gehören zu den tödlichsten der Welt. Besonders viele Menschen kommen beim Durchqueren der Sahara-Wüste zu Tode.
Weltweiter Einsatz für Geflüchtete durch unser Bündnis
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft – darunter Malteser International, AWO International und die Johanniter – sind in den betroffenen Ländern im Einsatz, um geflüchtete Familien zu unterstützen.
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Danke an alle, die helfen!
Quellen: Deutschlandfunk, UNHCR, UNO Flüchtlingshilfe (Stand: 05/2024)
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