von Aktion Deutschland Hilft/ADRA
Menschenhandel ist in Thailand ein Risiko für viele Mädchen und Frauen – insbesondere in abgelegenen Dörfern in den Bergen. Und auch dann, wenn Armut und Perspektivlosigkeit hinzukommen. Denn das Leben der Dorfbevölkerung ist oft nicht einfach, Geld und Nahrung sind knapp.
Ein nachhaltiges Projekt für Frauen und Mädchen
Seit 2007 ist ADRA im Norden Thailands an der Seite von gefährdeten Mädchen. Das Hilfsprojekt Keep Girls Safe ist ebenso komplex, wie es die Lage der von Armut betroffenen Menschen ist. Es schließt nämlich nicht nur die Mädchen, sondern auch die Dorfgemeinschaften ein – um nachhaltig zu wirken und Handel, Missbrauch und Ausbeutung von Kindern zu verhindern.

Tida ist eine der Frauen, die beim Hilfsprojekt von ADRA dabei war. Vor Kurzem hat sie ihren Bachelor-Abschluss in Rechnungswesen gemacht. Sie sagt: Ohne das Projekt hätte sie die Schule abbrechen müssen.
Arbeiten, um zu überleben – zu Lasten der Bildung
In den Bergdörfern Thailands kommt das noch immer häufig vor: Kinder müssen die Schule verlassen und auf dem elterlichen Hof mitarbeiten, damit die Familie irgendwie über die Runden kommt – zu Lasten der Bildung. Und Mädchen, die oft weniger schwere körperliche Arbeit verrichten, erfahren eine geringere Wertschätzung.
Hinzu kommt: Viele Menschen, die in den Bergdörfern leben, gehören ethnischen Minderheiten an; häufig fehlt ihnen die Staatsbürgerschaft – eine weitere Hürde bei der Jobsuche.
Menschenhandel in Thailand: Leid, Verzweiflung, Hilflosigkeit
Denn Menschenhändler:innen nutzen die häufig ausweglosen Situationen der Mädchen und ihrer Familien aus. Sie sprechen gezielt Menschen aus armutsbetroffenen Gebieten an – sie versprechen Jobs in der nächsten größeren Stadt, mit denen die Mädchen und Frauen sich und ihre Familien ernähren können.
In ihrer Verzweiflung stimmen die Familien zu und finden sich in einem Abhängigkeitsverhältnis wieder. Das Leben der Mädchen und Frauen ist geprägt von Leid, Verzweiflung und Hilflosigkeit.
Deswegen ist der wichtigste erste Schritt im Hilfsprojekt von ADRA: ein sicheres Zuhause schaffen. In einer Schutzeinrichtung werden 30 gefährdete Mädchen und Frauen zwischen 8 und 17 Jahren betreut, bekommen psychologische Unterstützung und können wieder zur Schule gehen.
Tida ist jetzt selbstbewusster und sicherer in ihrer Persönlichkeit
Denn in der Einrichtung gibt es eine Schule sowie auch Workshops im Kochen, Backen, zu Landwirtschaft, Handwerk und Musik. Das Ziel: Die Mädchen sollen herausfinden, was ihnen Spaß macht und können dann in einem der Bereiche eine Ausbildung machen.
Auch für Tida wurde das Schutzzentrum von ADRA ihr zweites Zuhause. "Ich konnte mich weiterbilden, soziale Kontakte knüpfen und viel Neues dazulernen, zum Beispiel, wie ich selbstbewusst und sicherer in meiner eigenen Persönlichkeit werden kann", sagt Tida.
Stipendien für 100 Kinder
Tida ist die erste in ihrer Familie, die die Chance auf einen Studienabschluss hatte. Damit hatte sie nie gerechnet.

Dabei ist Bildung ein Schlüssel, um die Armut zu überwinden. Deswegen fördert das Hilfsprojekt weitere 100 Kinder mit Stipendien für den Schulbesuch – und unterstützt die jungen Menschen nach dem Schulabschluss bei Bedarf bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz.
Eine starke Gemeinschaft, die sich gegen Menschenhandel stellt
Zusätzlich setzt ADRA sich im Norden von Thailand für eine Sensibilisierung zum Thema Kinderrechte eine – damit Menschenhändler:innen einer starken Gemeinschaft gegenüberstehen und keine Chance haben.
Dafür klären Helfer:innen in Gemeinden und Schulen über die Mechanismen und Gefahren von Menschenhandel auf. Das Ziel: Keine Familie soll sich plötzlich in solch einer ausweglosen Situation wiederfinden.
Tida möchte anderen helfen
Außerdem bilden sich mithilfe vom Hilfsprojekt Lehrer:innen und sonstige Behörden fort, um einen möglichen Missbrauch sofort erkennen und eingreifen zu können.
Und viele der Mädchen, die im Schutzzentrum waren und inzwischen Frauen sind, wirken ebenfalls als Multiplikatorinnen. So wie Tida. Sie sagt: "In Zukunft möchte ich anderen Menschen helfen, damit sie die gleichen Chancen bekommen wie ich."
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