Doch der Zugang zum Wissen bleibt vielen verschlossen
Millionen Kinder weltweit haben keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen. Ihnen bleibt der Zugang sogar zu einer einfachen Grundbildung verwehrt. Und damit auch der Schlüssel zu Chancen, Perspektiven und Zukunft.
Erschreckende Zahlen zur Bildungssituation weltweit
Der Weltbildungsbericht 2011, eine Publikation der UNESCO, liefert erschreckende Zahlen zur Bildungssituation weltweit: Insgesamt gingen im Jahr 2008 67 Millionen Kinder nicht zur Schule, 43 Prozent dieser Kinder lebten in Afrika südlich der Sahara, 27 Prozent in Süd- und Westasien. Fast die Hälfte der Kinder, die nicht zur Schule gehen, leben laut dem Bericht in nur 15 Ländern der Welt. Besonders schlecht sieht die Situation für Kinder in Nigeria, Pakistan und Indien aus.
Milleniumsziel 2: Grundbildung für alle
Kinder in ländlichen Regionen in Entwicklungsländern und arme Kinder haben die schlechtesten Bildungschancen. Das fängt bereits bei der Grundschulbildung an. Zwar soll laut dem zweiten Milleniumsziel jedem Kind ermöglicht werden, wenigstens die Grundschule abzuschließen, umgesetzt wird das jedoch bei weitem nicht.
Armut erschwert den Zugang zu Bildung
Not und Armut zuhause sind ein Hauptgrund dafür, dass Kindern der Zugang zu Bildung versperrt bleibt. Eltern können das Schulgeld nicht aufbringen oder sich die Schuluniformen für ihre Kinder nicht leisten. Auch müssen viele Kinder aus armen Familien oft selbst etwas zum Lebensunterhalt beitragen und – anstatt zum Unterricht – arbeiten gehen. Auch ein weiter – oftmals sind es mehrere Kilometer Fußmarsch – und nicht selten gefährlicher Schulweg in ländlichen Gebieten hält viele Kinder vom Unterricht fern.
Bildungssysteme oft katastrophal
Und auch im Klassenzimmer selbst erschweren viele Umstände das Lernen. Oft ist das Bildungssystem in Entwicklungsländern katastrophal, es fehlt an Geld und an Lehrern, an Unterrichtsräumen und Lehrmaterial. Und auch hinter der Schulbank spielen Armut und Mangelernährung eine gewichtige Rolle. Viele Kinder müssen ohne Frühstück und Pausenbrot in die Schule gehen. „Ein voller Bauch studiert nicht gern“ heißt es in einem alten Sprichwort. Für einen leeren Magen trifft das viel drastischer zu. Wer Hunger hat, kann sich nicht konzentrieren, kann nicht denken und nicht lernen.
Milleniumsziel 3: Gleichstellung der Geschlechter – auch in der Schule
In vielen Ländern – laut Bericht allen voran Somalia und Afghanistan – werden weltweit immer noch erheblich mehr Jungen eingeschult als Mädchen. Die Vereinten Nationen haben sich zum dritten Milleniumsziel gesetzt, diese Chancenungleichheit abzuschaffen. Bis 2015 sollen alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben. Doch es muss noch eine Menge getan werden, bis in den Bildungssystemen weltweit nicht mehr aufgrund von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft oder Behinderung benachteiligt und diskriminiert wird.
Analphabetismus unter Erwachsenen
Grundschulkenntnisse sind die Basis für weiterführende Bildung. Auf Grundschule folgt Sekundarstufe und schließlich der tertiäre Bildungsbereich. In diesem dreistufigen System soll allen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Grundwissen zu erlangen, sich weiterzubilden, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren.
Doch vielen Erwachsenen fehlt schon die einfache Grundbildung, die sie als Kind erhalten sollten. Millionen erwachsene Menschen können nicht richtig lesen und schreiben. Laut Weltbildungsbericht waren es im Jahr 2008 fast 800 Millionen weltweit. Besonders hoch ist die Zahl der erwachsenen Analphabeten in Indien, China und Pakistan. Auch hier zeigt sich wieder die Ungleichstellung der Geschlechter: Zwei Drittel der Analphabeten sind weiblich.
Bildung in Katastrophengebieten
Nicht zuletzt haben auch Katastrophen enorme Auswirkungen auf Bildung. Große Katastrophen wie Wirbelstürme und Erdbeben zerstören oftmals die Infrastruktur und damit auch die Schulsysteme ganzer Länder. Ein Beispiel dafür ist Haiti, wo durch das verheerende Erdbeben das ohnehin schon miserable Bildungssystem völlig auseinanderbrach. Schulen müssen dann schnell wieder aufgebaut werden, denn gerade in Krisensituationen ist Bildung besonders wichtig.
Bildung ist der Schlüssel zu Entwicklung und Zukunft
Der Zugang zu Bildung bleibt Millionen Menschen verschlossen, dabei ist Bildung der Schlüssel zu Entwicklung und Zukunft. Das fängt bei den Müttern an, die ihre Kinder besser vor Krankheiten schützen können, wenn sie ein Grundwissen über Hygiene und gesunde Ernährung haben. Durch solches Wissen kann die Kindersterblichkeit gesenkt werden. Es geht weiter bei den Mädchen und Jungen, die größere Chancen haben, sich aus der Armut befreien. Denn wer eine Ausbildung hat, findet leichter einen Job. Und letztlich ermöglicht Bildung auch Frauen und Mädchen, eigene Einkommensmöglichkeiten zu erschließen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Das Wissen um richtige Vorsorgemaßnahmen bringt Schutz vor Katastrophen, Wissen um Hygienemaßnahmen kann Leben retten und Wissen zur richtigen Verhütung HIV/Aids vorbeugen. Und letztlich kann Bildung auch dabei helfen, Menschenrechte zu stärken und Konflikte friedlich beizulegen.
Kurzum: Von A wie Armutsbekämpfung bis Z wie Zukunftsperspektive – Bildung hängt mit allem zusammen. Eben deshalb ist es so wichtig, der Bildung weltweit mehr Bedeutung zu geben. Hilfsorganisationen bemühen sich, weltweit Bildungsprojekte umzusetzen und den Zugang zu Bildung für alle aufzuschließen.
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