"Alphabetisierung ist der Schlüssel zur Linderung menschlichen Elends, zur Entfaltung der Fähigkeiten eines jeden Menschen sowie zu einer Zukunft in Frieden und Hoffnung." So eröffnete Kofi Annan, ehemaliger UN-Generalsekretär, 2003 die Weltalphabetisierungsdekade in New York.
Defintion, Ursachen und Formen von Analphabetismus
Analphabeten beherrschen das Alphabet kaum oder gar nicht. Sie können weder lesen noch schreiben. Gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, ist für diese Menschen äußerst schwierig.
Es gibt verschiedene Formen von Analphabetismus:
- Primäre oder natürliche Analphabeten haben nie die Schule besucht
- Sekundäre Analphabeten haben ihre Kenntnisse in der Schriftsprache nicht geübt und dadurch verlernt
- Funktionale Analphabeten beherrschen die Schriftsprache nur unzureichend und können sie im Alltag nicht anwenden
Für Analphabetismus gibt es viele Gründe:
- Konflikte: zerstörte Schulen, ein geschwächtes Bildungssystem, fehlende Lehrer oder unzureichende Sicherheit, die den Schulbesuch unmöglich macht
- Armut: Eltern können sich den Schulbesuch für ihre Kinder nicht leisten oder sind auf deren Unterstützung als Arbeitskraft angewiesen
- Weite Wege: es gibt Regionen, in denen die nächste Schule weit weg ist und der Besuch mit einem stundenlangen Schulweg verbunden wäre
- soziale Verhältnisse: Eltern, die mit der Erziehung oder Förderung ihrer Kinder überfordert sind oder ihre Kinder vernachlässigen
Laut der UNESCO gibt es weltweit 755 Millionen Kinder, Frauen und Männer, die nicht lesen und schreiben können. Analphabetismus ist vor allem in Regionen verbreitet, in denen langjährige Konflikte oder große Armut herrschen.
Weltweite Verteilung von Analphabeten:
Europa und Zentralasien | 1,5% |
Ostasien und Pazifik | 4,2 % |
Lateinamerika und Karibik | 6,3% |
Arabische Staaten | 20,6% |
Südasien | 27,1% |
Afrika (Sub-Sahara) | 34,7% |
Alphabetisierungsgrad & Analphabetenquote
Der Alphabetisierungsgrad gibt den Anteil einer Bevölkerung an, der des Lesens und Schreibens mächtig ist. Dafür wird errechnet, wie viel Prozent der Bevölkerung ab dem 15. Lebensjahr fähig sind, einen einfachen Satz über alltägliche Abläufe zu lesen, zu schreiben und geistig zu erfassen. Die UNESCO nutzt diese Kennzahl, um Vergleiche zwischen Ländern zu ziehen.
Der Alphabeitisierungsgrad gilt als Hinweis auf den Bildungsstand einer Bevölkerung. Die Analphabetenquote hingegen gibt wieder, wie viele Menschen weder lesen noch schreiben können.
Ziel der Vereinten Nationen: Hochwertige Bildung
"Hochwertige Bildung" ist eines der 30 SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen. Bis 2030 wollen die UN inklusive, gerechte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens fördern – für Mädchen und Frauen genauso wie für Jungen und Männer.
So setzt sich unser weltweit Bündnis für Bildung ein
Alle Kinder, Frauen und Männer haben ein Recht auf Bildung! So setzen sich die Hilfsorganisationen unseres Bündnisses für sie ein:
- Wir bauen Schulen und Klassenzimmer wieder auf, die bei Katastrophen zerstört wurden
- Wir errichten Notschulen in Flüchtlingscamps
- Wir unterrichten Kinder und Jugendliche, die nach Deutschland geflohen sind und vermitteln ihnen Ausbildungsplätze
- Wir setzen uns dafür ein, dass Mädchen und Frauen ebenfalls Zugang zu Bildung und Ausbildung erhalten, damit sie ihr eigenes Geld erwirtschaften und unabhängig leben können
- Wir klären Familien und Lehrer über Ernährung und Entwicklung von Kindern auf
- Wir bereiten Schulen in gefährdeten Regionen darauf vor, wie sie sich im Falle einer Naturkatastrophe richtig verhalten
Danke, dass Sie die Arbeit unseres Bündnisses mit Ihrer Spende unterstützen!
Hintergrund: Welttag der Alphabetisierung am 8. September
An diesem Gedenktag erinnert die UNESCO seit 1966 daran, dass Lesen und Schreiben immer noch nicht überall auf der Welt selbstverständlich sind. Jedes Jahr informiert die Organisation der Vereinten Nationen über den globalen Stand der Alphabetisierung und fordert weltweit dazu auf, weiterhin gemeinsam an dem Bildungsziel der SDGs zu arbeiten.
+++ Spendenaufruf +++
Aktion Deutschland Hilft, Bündnis der Hilfsorganisationen,
bittet um Spenden für die Katastrophenvorsorge:
Stichwort: Katastrophenvorsorge
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