Palästinensische Gebiete – ein Überblick
- Lage: Die Palästinensichen Gebiete bestehen aus dem Gazastreifen, dem Westjordanland und Ost-Jerusalem. Der Gazastreifen und ein Teil des Westjordanlandes bilden die Palästinensischen Autonomiegebiete.
- Krieg: Seit vielen Jahren kommt es immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina. Es herrscht der sogenannte Nahost-Konflikt.
- Unabhängigkeit: Palästina kämpft für die Abgrenzung von Israel und die Errichtung eines eigenen Staates. Bei den Vereinten Nationen erkennen 138 von 193 Mitgliedsstaaten Palästina als Staat an. Deutschland ist nicht darunter.
Die Lage im Nahen Osten spitzt sich zu. Aktuelle News und Informationen zu unserer Nothilfe finden Sie hier.
Die humanitäre und gesellschaftliche Situation
Die palästinensische Bevölkerung besteht aus verschiedenen arabischen Gruppen und gilt als sehr heterogen. Das gesellschaftliche Zusammenleben ist traditionell geprägt, die meisten Menschen leben in Großfamilien und sind muslimischen Glaubens.
Der Nahost-Konflikt und die Besetzung durch Israel prägen den Alltag der Menschen. Sie sind mit Bewegungseinschränkungen, Gewalt und Feindseligkeiten konfrontiert. Die Armut ist hoch, die Gesundheitsversorgung schlecht ausgebaut. Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind in Palästina immer wieder eingeschränkt.
Kurz erklärt: Die Geschichte Palästinas
In dem Gebiet zwischen Jordan und Mittelmeer, in dem heute Israel, das Westjordanland und der Gazastreifen liegen, gab es über die Jahrtausende verschiedene Herrscher: darunter Perser, Juden, Römer, Christen und Muslime. Die Region ist für verschiedene Glaubensrichtungen von historischer Bedeutung. Im 19. Jahrhundert stellte die zionistische Bewegung aufgrund des erstarkenden Antisemitismus die Forderung, dort einen jüdischen Staat zu gründen.
Während des Zweiten Weltkrieges erklärte Großbritannien – von 1917 bis 1948 Besatzungsmacht der Region – das Land zu einem Zufluchtsort für die in Europa verfolgten Jüd:innen. Nach dem Holocaust beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen, Palästina zu teilen, um Menschen jüdischen Glaubens eine dauerhafte und sichere Heimat zu schaffen. Diese Gruppe erhielt rund 57 Prozent des Staatsgebiets, 43 Prozent wurden dem palästinensischen Volk zugeteilt. Viele Palästinenser:innen sehen die Gründung des Staates Israel als Besetzung ihres Landes. Israelis sehen Israel hingegen als sicheren Rückzugsort für Jüd:innen aus der ganzen Welt.
Der Beginn des Nahost-Konflikts zwischen Israel und Palästina
Seit der Staatsgründung Israels 1948 kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen. Es ist der Beginn des sogenannten Nahost-Konflikts, einem komplexen Krieg zwischen Israel und Palästina (auch Israel-Palästina-Konflikt). Er hat Zehntausende Menschen das Leben gekostet und ganze Generationen traumatisiert.
Hunderttausende Menschen sind in den vergangenen Jahrzehnten aus der Region geflüchtet. Laut den Vereinten Nationen gibt es 5,9 Millionen vertriebene Palästinenser:innen. Sie leben größtenteils in Camps in den Palästinensischen Gebieten, Jordanien, Syrien und im Libanon.
Seit mehr als 50 Jahren werden die Gebiete von Israel besetzt; einzelne Landesteile stehen unter Selbstverwaltung. Wirtschaftlich ist Palästina von Israel abhängig. Anders als Israel ist Palästina kein von den UN anerkannter Staat, sondern besitzt seit 2012 Beobachterstatus. Dadurch ist es beispielsweise möglich, an Diskussionen im Sicherheitsrat teilzunehmen.
Status von Palästina bei den Vereinten Nationen
Bei den Vereinten Nationen erkennen 138 von 193 Mitgliedsstaaten Palästina als Staat an. Deutschland ist nicht darunter, pflegt jedoch diplomatische Beziehungen. Palästina strebt seit langem eine UN-Vollmitgliedschaft und die Anerkennung als Staat an. Bislang scheiterte der Antrag jedoch an der erforderlichen Mehrheit im UN-Sicherheitsrat. Ein Grund dafür ist die im Gazastreifen herrschende Hamas, die von vielen Regierungen als terroristisch eingestuft wird.
Quellen: GIZ (LIPortal), CIA (The World Factbook), UN OCHA, Bundeszentrale für politische Bildung (06/2021)
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