Myanmar – ein Überblick
- Name: Bis 1989 lautete der Name des Staates Birma (international: Burma). Diesen hatte die britische Kolonialmacht eingeführt. Seit das Militär „Myanmar“ festgelegte, haben ihn die meisten Staaten übernommen.
- Religion: Mehr als 85 Prozent der Menschen in dem südostasiatischen Land gehören dem Buddhismus an, dessen Bedeutung in der Verfassung festgeschrieben ist.
- Flüchtlinge: 2017 kam es zu Gewalt gegenüber der ethnischen Minderheit Rohingya. Ein Großteil fand im Nachbarland Bangladesch Zuflucht.
Konflikt & Vertreibung der Rohingya aus Myanmar
Mit etwa 135 ethnischen Gruppen gilt Myanmar als Land mit einer besonders vielfältigen Gesellschaft. Jedoch herrschen zwischen diversen Volksgruppen Misstrauen und gewaltvolle Konflikte.
Ein Beispiel ist die Vertreibung der staatenlosen Rohingya: Seit einem Gewaltausbruch im Bundesstaat Rakhine im August 2017 sind mehr als 700.000 Angehörige dieser muslimischen Minderheit nach Bangladesch geflohen.
Unabhängigkeit, Bürgerkrieg & Friedensnobelpreis
Über viele Jahre war Myanmar eine britische Kolonie. Auf die Unabhängigkeit 1948 folgte ein Bürgerkrieg. Teils kämpfen beteiligte Volksgruppen noch immer für mehr Selbstbestimmung.
Eine Militärherrschaft, eingeschränkte Menschenrechte, Planwirtschaft und immer wieder aufflammende Unruhen prägten die folgenden Jahrzehnte. Noch vor den Wahlen 1990 wurde die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi für viele Jahre unter Hausarrest gestellt. Für ihren Einsatz für eine gewaltfreie Demokratisierung des Landes erhielt sie den Friedensnobelpreis.
Mit erneuten Wahlen 2010 endeten die Regierung durch das Militär sowie der Hausarrest von Aung San Suu Kyi. Sie ist heute Staatsrätin des Landes. Für ihr Verhalten angesichts der Diskriminierung der Rohingya wurde sie international kritisiert.
Am 1. Februar 2021 kam es in Myanmar zu einem Putsch durch das Militär. Aung San Suu Kyi und weitere Regierungsmitglieder wurden festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, bei den Wahlen Ende 2020 betrogen zu haben. Die Nationale Liga für Demokratie (NLD) gewann deutlich mehr Stimmen als die vom Militär unterstützte Partei.
In mehreren Städten des Landes kommt es seitdem zu Demonstrationen gegen die selbsternannte Militärregierung. Bei gewaltvollen Auseinandersetzungen mit der Armee haben Hunderte Menschen ihr Leben verloren; Tausende wurden festgenommen. (Stand: 05/2021)
Naturkatastrophen & Armut in Myanmar
Obwohl reich an Bodenschätzen, ist Myanmar eines der ärmsten Länder in Asien. Etwa jeder vierte Mensch lebt unterhalb der Armutsgrenze. Durch die Politik der vergangenen Jahrzehnte ist die Infrastruktur oft veraltet, Korruption ist verbreitet.
Myanmar ist häufig von Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürmen betroffen. Während des Monsuns ist das Land anfällig für Überschwemmungen und Erdrutsche. Für die Hilfsorganisationen vor Ort spielt Katastrophenvorsorge daher eine wichtige Rolle.
Quellen: CIA (The World Factbook), GIZ (LIPortal), Bundeszentrale für politische Bildung, UNHCR, Auswärtiges Amt (Stand: 07/2019)
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