Malediven – ein Überblick
- Karte: Die Malediven sind eine Inselgruppe im Indischen Ozean. Die Hauptstadt ist Malé.
- Staatsform: Die Malediven sind eine islamische präsidentielle Republik.
- Urlaub: Von den 1.192 Malediven-Inseln sind 187 bewohnt. 164 Inseln werden als sogenannte Hotelinseln für den Tourismus genutzt.
Klimawandel und Umweltverschmutzung bedrohen Existenz der Malediven-Inseln
Die Malediven liegen nur sehr gering über dem Meeresspiegel. Korallenriffe tragen dazu bei, die Existenz der Inseln zu schützen. Doch durch steigende Wassertemperaturen, bedingt durch den Klimawandel und das El-Niño-Phänomen, sterben immer mehr Korallen ab.
Dadurch werden Lebensräume von Tier und Mensch gefährdet. Wissenschaftler:innen befürchten, dass die Inselgruppe bis zum Jahr 2100 komplett überflutet sein könnte.
Müllentsorgung auf den Malediven
Ein weiteres großes Problem auf den Malediven ist die Müllentsorgung. Der Tourismus ist zwar von großer Bedeutung für die Wirtschaft in der Region, verursacht jedoch gleichzeitig schwere Umweltschäden. Auf der künstlichen Müllinsel Thilafushi landen täglich Hunderte Tonnen Müll, die dort verbrannt werden. Thilafushi gilt als die größte Müllinsel der Welt.
Tsunami-Katastrophe 2004 auf den Malediven
Bei der Tsunami-Katastrophe, die am 26. Dezember 2004 weite Teile Asiens erschütterte, wurden auch mehrere Inseln der Malediven von der Flutwelle getroffen.
Malediven: Beliebtes Urlaubs- und Reiseziel
Von den 187 bewohnten Inseln der Malediven werden 88 Prozent alleine für den Tourismus genutzt. Sie sind durch ihre Strände und das durchgängig warme Wetter ein beliebtes Urlaubsziel zu jeder Reisezeit. Knapp 1,5 Millionen Menschen besuchen die Malediven jährlich. Der Tourismus macht fast 90 Prozent der wirtschaftlichen Einnahmen des Landes aus. Er ist damit eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für die Bevölkerung
Jedoch bringt der Tourismus neben der Müll-Problematik weitere negative Folgen mit sich. Der Strom in den Hotelanlagen wird meist mit Dieselgeneratoren betrieben und Trinkwasser durch Salzentwässerungsanlagen mit hohem Energiebedarf gewonnen. Mit dem Bau von Hotels wird massiv in die Natur eingegriffen.
Leben der Menschen auf den Malediven
Die meisten Malediver:innen leben auf der Hauptinsel Malé. Sie ist die am dichtesten besiedelteste Insel der Welt. Von dort aus werden Waren und Güter in die ganze Welt im- und exportiert.
Das Leben der Menschen auf den Malediven ist muslimisch geprägt, andere Religionen als der Islam dürfen nicht praktiziert werden. Neben der einheimischen Sprache Dhivehi wird vermehrt Arabisch gesprochen.
Die Inseln bieten vor allem Berufe in der Fischerei und im Tourismus. Das Meer ist daher essenziell für die Menschen: Viele leben vom Thunfisch-Export. Zahlreiche Malediver:innen leben in Armut und die medizinische Versorgung ist problematisch: Auf den Malediven gibt es nur ein einziges Krankenhaus in der Hauptstadt.
Politik und Geschichte der Malediven
Ab dem 12. Jahrhundert wurden die Malediven von Seefahrern aus europäischen und arabischen Ländern besetzt. Ab dem 19. Jahrhundert wurden die Inseln von Großbritannien kolonialisiert; 1965 wurden die Malediven unabhängig. Dennoch richtete Großbritannien auf einigen Inseln Militärbasen ein.
1968 wurde das Land von einem islamisch geprägten Sultanat in eine Republik überführt. Es folgten 30 Jahre Diktatur, in denen Freiheiten und Bürgerrechte massiv eingeschränkt wurden.
2008 fanden erstmals freie Wahlen statt. Es folgten zahlreiche Regierungswechsel.
Während sich die Malediven in der Vergangenheit politisch an Indien orientierten, gilt der 2023 gewählte Präsident als pro-chinesisch.
Quellen: Auswärtiges Amt, ARD, Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), Deutsche Welle, Freedom House, Planet Wissen, RTL, Statistisches Bundesamt, taz, Tagesspiegel, Wirtschaftskammer Österreich (WKO), 3Sat (Stand: 02/2024)
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