Tunesien – ein Überblick
- Karte: Tunesien liegt in Nordafrika am Mittelmeer und grenzt an Algerien und Libyen. Das Land ist etwa halb so groß wie Deutschland.
- Religion: Rund 98 Prozent der Tunesier sind muslimischen Glaubens.
- Einwohner: Das Land kämpft gegen Armut sowie eine hohe Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen. Es gibt große Unterschiede zwischen dem Leben auf dem Land und in der Stadt.
Proteste während des Arabischen Frühlings 2011
Jeder vierte Mensch in Tunesien lebt in Armut, die meisten davon auf dem Land. In diesen Regionen herrscht gerade bei Jugendlichen eine große Perspektivlosigkeit. Die große Anzahl junger Menschen strapaziert den Arbeitsmarkt sowie das Bildungs- und Gesundheitssystem des Landes. Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit – gerade unter Akademikern und Frauen – war einer der Hauptfaktoren für die massiven Proteste 2011.
Tunesien: Geschichte & Politik kurz erklärt
Seit 1956 ist Tunesien von Frankreich unabhängig. Mehr als drei Jahrzehnte regierte der erste Präsident des Landes in Tunesiens Einparteiensystem. Es folgten Jahre voller Machtkämpfe und Spannungen.
2011 läuteten massive Proteste den sogenannten Arabischen Frühling ein. Zu den Auslösern gehörten hohe Arbeitslosigkeit und verbreitete Armut, Korruption, Internetzensur, ein autokratischer Führungsstil und hohe Nahrungsmittelpreise. Hunderte Menschen kamen bei gewaltvollen Aufständen ums Leben.
Der damalige Präsident floh; eine Übergangsregierung wurde gebildet. Seither fanden freie Wahlen statt und es wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Die wirtschaftliche Lage ist aber weiterhin schwierig; es kommt zu politisch motivierten Morden und Terroranschlägen.
Viele Menschen versuchen die Flucht über das Mittelmeer
Seit der Unabhängigkeit hat Tunesien in die Bildung und das Gesundheitswesen investiert: zum Beispiel fließt rund ein Fünftel der Staatsausgaben in das Bildungssystem. Doch gerade in ländlichen Regionen brechen viele Kinder die Schule frühzeitig ab. Kinderarbeit stellt ein großes Problem dar.
Das Leben im Landesinneren unterscheidet sich stark vom Leben in den Wirtschaftszentren im Norden Tunesiens. Folge sind soziale Konflikte sowie Landflucht. Seit den 1960er Jahren haben sich am Rand der Hauptstadt Tunis zahlreiche Menschen in illegalen Siedlungen niedergelassen. Zudem wandern seit Jahrzehnten viele Menschen nach Europa aus, um dort Arbeit zu finden. Heute versuchen vor allem junge Menschen, Spanien oder Italien über das Mittelmeer zu erreichen.
Quellen: The World Factbook (CIA), LIPortal, Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für Politische Bildung, UNHCR (Stand: 09/2018)
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