Tschad – ein Überblick
- Karte: Die Republik Tschad ist fast viermal so groß wie Deutschland. Das Binnenland erstreckt sich von der Sahara über die Sahel- bis zur Sudanzone.
- Sprache: Offizielle Amtssprachen sind Französisch und Arabisch, im Alltag werden mehr als 100 weitere Sprachen gesprochen.
- Armut: Ein Großteil der Bevölkerung lebt in Armut. Trotz hoher Ölvorkommnisse kommen die daraus resultierenden Profite nicht bei den Menschen an.
Zur Situation von Kindern
Trotz Öleinnahmen lebt ein großer Teil der Bevölkerung des Tschads unterhalb der Armutsgrenze; die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Gesundheitsversorgung unzureichend und die Bildungschancen sind schlecht. Korruption ist ein weiteres großes Problem.
Kinderarbeit ist weit verbreitet und es gibt tausende Jungen, die als Kindersoldaten rekrutiert wurden. Jedes zweite Mädchen im Tschad wird beschnitten und viele werden schon als Kinder zwangsverheiratet.
Tschad: Geschichte & Politik kurz erklärt
Der Tschad war bis 1960 eine französische Kolonie. Es folgten ein 30-jähriger Bürgerkrieg und Konflikte mit Nachbarländern wie Libyen. Ab 1990 entstanden demokratische Strukturen; Parteigründungen wurden möglich. Zu Konflikten zwischen Regierungstruppen und Rebellen sowie mit den Nachbarländern kommt es dennoch immer wieder.
In der Bevölkerung sorgen die Politik, Korruption, Arbeitslosigkeit und Armut für Unzufriedenheit. Bei friedlichen Protesten gegen die Wahlen 2016 gingen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Demonstranten vor. Es gab Tote und Verletzte.
Aus der Zentralafrikanischen Republik, dem Sudan und dem Südsudan sind hunderttausende Menschen in den Tschad geflüchtet. Auch aus Nigeria fliehen immer mehr Menschen vor Terrormilizen. Aufgrund der begrenzten Ressourcen kommt es zu Spannungen mit Einheimischen.
Die Schere zwischen Arm und Reich wird größer
Erdöl ist eine der Stützen für die Wirtschaft des Landes. Doch bei der Bevölkerung kommt der Reichtum nicht an; die Schere zwischen Arm und Reich wird immer weiter.
Ein Großteil der Einwohner ist in der Landwirtschaft und Viehzucht tätig. Doch nur drei Prozent der Landesfläche sind für den Ackerbau nutzbar. Auf monatelange Dürreperioden folgen starker Regen und Überschwemmungen, so dass die Lebensgrundlage der Menschen regelmäßig bedroht wird und die Preise für Grundnahrungsmittel steigen.
Nur ein Drittel der Bevölkerung hat Zugang zu Gesundheitseinrichtungen. Malaria und Durchfallerkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen von Kleinkindern. Eine weitere häufige Todesursache bei Erwachsenen ist HIV/Aids.
Quellen: CIA (The World Factbook), Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für politische Bildung, WHO (Stand 06/2018)
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