Südsudan – ein Überblick
- Karte: Der Südsudan wurde 2011 von Sudan unabhängig und ist damit der jüngste Staat der Welt. Weitere Nachbarländer sind Äthiopien, Kenia, Uganda, die Demokratische Republik Kongo und Zentralafrikanische Republik.
- Konflikt: Aufgrund ungeklärter Machtverhältnisse führte die Unabhängigkeit in einen Bürgerkrieg. Auch im Sudan kommt es immer wieder zu Gewalt.
- Bevölkerung: Immer mehr Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Menschenrechtslage ist vielerorts kritisch.
Zur Situation der Menschen im Südsudan
Die Lage im Südsudan bleibt unvorhersehbar und komplex; die Zahl der Menschen, die humanitäre Hilfe benötigen, nimmt immer stärker zu. Die UN haben zuletzt mehrfach vor Hungerkatastrophen gewarnt. Mehr als die Hälfte der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze. In ländlichen Gebieten liegt die Analphabetenrate bei über 85 Prozent.
Die Menschenrechtslage ist sehr schwierig. Presse- und Versammlungsfreiheit sind eingeschränkt und im Rechts- und Strafsystem sind unrechtmäßige Haft, Folter und katastrophale Haftbedingungen Normalität. Jungen werden häufig zwangsrekrutiert und als Kindersoldaten eingesetzt. Jedes zweite Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren ist bereits verheiratet und physische Gewalt gegen Frauen ist weit verbreitet und gesellschaftlich weitgehend akzeptiert.
Seit Beginn des aktuellen Konflikts 2013 haben mehrere Millionen Südsudanesen innerhalb des Landes oder in Nachbarstaaten Schutz gesucht. Gleichzeitig ist der Südsudan Zufluchtsort für Menschen aus dem Sudan.
Interaktive Karte: Nothilfe für Menschen in Afrika
Mehrfach gescheiterte Friedensabkommen
Der Südsudan war bis 2011 eine Region im Süden des Sudans (heute Republik Sudan). Der Sudan wiederum gehörte bis 1955 zu Ägypten und Großbritannien. Schon seit der Unabhängigkeit gab es diverse Konflikte zwischen Nord und Süd. Bei einem Referendum stimmten 2011 schließlich fast 99 Prozent der Südsudanesen für ihre Unabhängigkeit.
Im Südsudan gibt es langjährige Konflikte zwischen ethnischen Gruppen. Seit 2013 herrscht Bürgerkrieg um die Machtverhältnisse im neuen Staat. Rebellengruppen beherrschen große Teile des Landes, die Zahl der Binnenvertriebenen ist stark angestiegen und Zehntausende wurden bei Kämpfen getötet. Es wurde mehrmals versucht, ein Friedensabkommen zu schließen.
Auch im Sudan ist die Lage angespannt. So eskalierte im April 2023 ein langjähriger Konflikt zwischen Armee und Paramilitärs.
Wirtschaft & Gesundheitssystem vom Krieg gezeichnet
Der andauernde Konflikt zerstört das, was nach dem jahrzehntelangen Bürgerkrieg mit dem Sudan von der Industrie und Infrastruktur übrig blieb. Konflikte um Öl- und Gasressourcen, Wasser und Land heizen den Krieg an. Dürreperioden beeinflussen die Landwirtschaft stark, Nahrungsmittelpreise steigen. Massives Abholzen führt zur Versteppung ganzer Landstriche.
Die Gesundheitsversorgung ist im ganzen Land katastrophal; es gibt zu wenig Ärzte, Krankenpfleger und Hebammen und in abgelegenen Gegenden praktisch keine schulmedizinische Versorgung. Die Müttersterblichkeit ist extrem hoch und viele Menschen erkranken an Malaria, Hepatitis, Typhus, Cholera oder Gehirnhautentzündung.
Quellen: CIA (The World Factbook), Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für politische Bildung, UNHCR (Stand 06/2018)
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