Sierra Leone – ein Überblick
- Bürgerkrieg: Von 1991 bis 2002 litten die Menschen in Sierra Leone unter einem gewaltsamen Bürgerkrieg. Die Folgen sind nach wie vor spürbar.
- Sprache: Die Landessprache ist Englisch; auch Krio wird von vielen Menschen in Sierra Leone gesprochen.
- Diamanten: Das Land verfügt über reiche Bodenschätze. Viele Kinder sind im Diamantenabbau beschäftigt.
Zur Situation von Frauen und Kindern
Die Menschen in Sierra Leone leben mit den Folgen des Bürgerkriegs und des Ebola-Ausbruchs. Das Land zählt zu den ärmsten der Erde; die Mehrheit der Menschen dort lebt in extremer Armut. Viele Kinder müssen arbeiten und sind in Diamantminen großen Gefahren ausgesetzt. Mädchen werden oft früh verheiratet. Schätzungen zufolge sind neun von zehn Frauen beschnitten.
Doch der Wiederaufbau des Landes schreitet voran und mehrere neue Reformen und Gesetze könnten die humanitäre Situation der Menschen nachhaltig verbessern: Sexuelle Gewalt in der Ehe steht unter Strafe; eine unabhängige Antikorruptionsbehörde kann Anklage erheben; es wurde sowohl eine Jugendkommission als auch ein Ministerium für Jugendangelegenheiten etabliert.
Interaktive Karte: Nothilfe für Menschen in Afrika
Sierra Leone: Geschichte & Politik in Kürze
Ab dem 17. Jahrhundert nutzten die Briten die Küsten von Sierra Leone als Stützpunkt für den Handel mit Holz, Elfenbein und Sklaven. Im 18. Jahrhundert ließen sich die ersten ehemaligen Sklaven in der heutigen Hauptstadt Freetown nieder. Bis zur Unabhängigkeit 1961 war Sierra Leone eine britische Kolonie.
Von 1991 bis 2002 herrschte ein brutaler Bürgerkrieg, dessen Folgen für die Menschen in Sierra Leone noch heute zu spüren sind. Zehntausende wurden getötet, etwa ein Drittel der Bevölkerung ergriff die Flucht. Viele Waisen, ehemalige Kindersoldaten und Menschen mit abgetrennten Gliedmaßen – einem Kriegsmittel einer beteiligten Gruppe – sind traumatisiert und haben Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Seit 2007 finden Wahlen statt. Die aktuelle Regierung konzentriert sich auf den weiteren Wiederaufbau des Landes – auch nach der Ebola-Epidemie.
Große Armut trotz großer Bodenschätze
Sierra Leone ist zwar reich an Bodenschätzen, dennoch leben viele Menschen in extremer Armut. Etwa die Hälfte der Menschen arbeitet in der Landwirtschaft. Doch das Abbauen von Bodenschätzen wie Bauxit verursacht schwere ökologische Probleme und zerstört weite Teile der Landschaft; Überfischung und wilde Abfallentsorgung führen zu Einbußen im Fischfang; Überweidung und Abholzung großer Waldflächen begünstigen die Bodenerosion. Dürren und Sandstürme verstärken die Desertifikation.
2014 brach in Westafrika Ebola aus. Tausende Menschen in Sierra Leone starben an der Krankheit. Von den Folgen für die Tourismusbranche und Landwirtschaft erholt sich die Wirtschaft nur langsam. Es kommt außerdem immer wieder zu Ausbrüchen von Gelbfieber, Cholera, Lassafieber und Meningitis. Auch Malaria ist eine weit verbreitete Gefahr für Kinder und Erwachsene.
Quellen: CIA (The World Factbook), UNHCR, Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für Politische Bildung (Stand: 08/2018)
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