Senegal – ein Überblick
- Religion: Im Senegal leben mehr als 20 verschiedene Ethnien. Die Mehrheit der Bevölkerung ist islamisch geprägt.
- Sprache: Französisch ist die offizielle Staatssprache, die meisten Menschen sprechen aber Wolof.
- Frauen: Trotz des demokratischen Fortschritts und voranschreitender Stabilität leiden viele Frauen unter gesellschaftlichen Benachteiligungen.
Zur Situation von Frauen & Kindern
Der Senegal gilt als weitgehend demokratisches und stabiles Land. 60 Prozent der Bevölkerung leben jedoch unter der Armutsgrenze. Analphabetismus ist verbreitet und die Arbeitslosigkeit hoch.
Frauen werden in vielen Bereichen benachteiligt und Mädchen oft sehr jung verheiratet. In einigen Bevölkerungsgruppen wird weibliche Genitalbeschneidung praktiziert – trotz gesetzlichen Verbots. Polygamie ist erlaubt.
Nach einer Wirtschaftskrise in den 1970er Jahren suchten viele Senegalesen in Libyen oder Mauretanien Arbeit. Gleichzeitig war das Land lange Ziel für Wirtschaftsmigranten aus Nachbarländern. In den vergangenen Jahren hat es sich zu einem Transitland für Flüchtlinge auf dem Weg nach Nordafrika oder Europa entwickelt.
Geschichte & Politik in Kürze
Der Senegal war bis 1960 eine französische Kolonie. Der Weg in die Unabhängigkeit war geprägt von Versuchen, sich mit den heutigen Ländern Mali und Gambia zusammenzuschließen.
Heute gilt der Senegal als demokratischer Musterstaat in Westafrika. Die politische Macht ist zwar weitgehend beim Präsidenten konzentriert, die Gewaltenteilung wird aber weitgehend eingehalten. Die Wahlen werden international als frei und fair anerkannt.
In der vom restlichen Land weitgehend abgeschnittenen Casamance-Region im Süden, kommt es seit 1982 zu Konflikten. Die Auseinandersetzungen kosten immer wieder Menschenleben, weite Flächen der Region sind vermint und Zehntausende sind in Nachbarländer wie Gambia und Guinea-Bissau geflohen. Seit Jahren wird versucht, den Konflikt zu lösen.
Umweltschäden und Fischsterben
Über 70 Prozent der Bevölkerung lebt von Ackerbau und Fischfang. Dürren, Überschwemmungen und Heuschreckenplagen vernichten immer wieder ganze Ernten. Abholzung und Versalzung der Böden und Pestizide zerstören die Bodenressourcen, so dass weite Landstriche von Desertifikation und Bodenerosion betroffen sind.
In den Küstengegenden werden Abwässer in der Regel ohne Klärung direkt ins Meer geleitet. Das löst große Fischsterben aus.
Die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ist vor allem außerhalb der Hauptstadt Dakar unzureichend. Die Hauptursachen der Kindersterblichkeit sind vermeidbare Durchfallerkrankungen und Malaria. Die Ernährungslage im Senegal ist in vielen ländlichen Gebieten schlecht und vor allem Kinder und Mütter leiden unter Mangelerscheinungen.
Quellen: CIA (The World Factbook), UNHCR, Auswärtiges Amt, Bundeszentrale für Politische Bildung (Stand: 06/2018)
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