Dürreperioden zwangen Familie zur Flucht
Murayad ist 67 Jahre alt und lebt in dem Dorf Oman im Bezirk Hargelle der Somali-Region Äthiopiens. Sie hat 11 Kinder, die im gleichen Dorf leben wie sie. Die älteste Tochter ist 44 Jahre alt und Murayads jüngstes Kind Badri ist sieben Jahre alt.
Aufgrund der anhaltenden Dürreperioden musste die Familie oft umziehen, um Wasser für sich und die Tiere zu finden. Bei der letzten Suche ist Murayads Mann nicht mit der Familie zurückgekehrt und ist seitdem verschwunden. Murayad befürchtet das Schlimmste: „Bis jetzt habe ich noch keine positiven Nachrichten über seinen Verbleib bekommen. Er ist wahrscheinlich verdurstet oder verhungert.“ Murayads Mann war der Versorger der Familie.
Murayads Haus
Das Haus von Murayad ist eine kleine Lehmhütte mit Strohdach; es gibt keine Möbel und keine Elektrizität. Das Dach ist undicht und lässt Regen durch. Eine Toilette und andere sanitäre Einrichtungen sind nicht vorhanden. Alle ihre Kinder sind zur Koranschule gegangen, aber eine staatliche Schule haben sie nie besucht. Dafür fehlte das Geld, so Murayad. „Ich wünsche mir, dass meine Kinder Koran-Lehrer und muslimische Gelehrte werden“, sagt Murayad hoffnungsvoll.
Zugang zu Trinkwasser
Bis vor kurzem war der Zugang zu sauberem Trinkwasser sehr problematisch. Murayad und die anderen Dorfbewohner mussten sich ein Wasserloch zusammen mit wilden Tieren teilen. Viele Menschen sind durch dieses Wasser krank geworden. Auch Murayad hat noch immer Hautprobleme. Der Weg zu diesem Wasserloch war weit und beschwerlich, man benötigte ca. 40 Minuten, um es zu erreichen. Es nahm den halben Tag in Anspruch, um genügend Wasser für den täglichen Bedarf heranzuschaffen. In der Trockenzeit war das Wasserloch leer.
„Unsere Probleme sind immens. Doch ich bin zufrieden und sicher, dass Allah uns aus dieser Katastrophe befreien wird“, beschreibt Murayad ihre Situation. „Ich bin krank und alt und hatte Tuberkulose. Badri ist auch krank. Mein Leben war wunderbar, als mein Mann noch bei mir war. Er verdiente etwas Geld und wann immer eine Trockenperiode war, sind wir woanders hingezogen. Doch jetzt ist meine Familie schwach und wir können nirgendwo hinziehen“, erzählt Murayad traurig.
Regenwassersammelbecken
Im Mai dieses Jahres wurde ein traditionelles Regenwassersammelbecken (Birka) mit Hilfe von Islamic Relief Deutschland fertiggestellt. Diese Birka umfasst zurzeit 360 Kubikmeter gesammeltes Regenwasser. Die lokale Bevölkerung kann dieses Wasser bis zur nächsten Regenzeit nutzen und muss nicht mehr umziehen, um Trinkwasser für sich und ihr Vieh zu suchen. Auch Murayad profitiert von der neuen Birka.
Endlich sauberes Trinkwasser
„Islamic Relief hat unserer Gemeinde geholfen, frisches und sauberes Trinkwasser zur täglichen Verfügung zu haben. Jetzt müssen wir unser Wasser nicht mehr mit wilden Tieren teilen und können in Oman bleiben“, berichtet Murayad glücklich. „Wir werden die neue Birka in gutem Zustand halten.“ Murayad erzählt, dass sich ihr Leben seit dem Bau der Birka drastisch verändert hat: „Vorher konnten wir das Regenwasser nicht nutzen. Es hat Überschwemmungen verursacht, aber in der Trockenzeit waren wir trotzdem nah am Verdursten.“ „Ich danke den Spendern von Islamic Relief von ganzem Herzen“, sagt Murayad.
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Äthiopien
Äthiopien | |
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Hauptstadt | Addis Abeba |
Landesfläche | 1.104.300 km² |
Bevölkerung | 105.350.020 |
BIP pro Kopf | $ 2.100 |
Alphabetisierungsrate | 49,1 % |
Lebenserwartung | 62,6 Jahre |
Kindersterblichkeitsrate | 4,96% |
Ärzte pro 1.000 Einwohner | 0,03 |
HIV-Infizierte | 710.000 |
Zugang zu Trinkwasser | 57,3 % |
Zugang zu Sanitäranlagen | 28 % |
Stand | 04/2018 |
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