Äthiopien – ein Überblick
- Karte: Äthiopien ist ein Binnenstaat am Horn von Afrika. Das Land ist etwa dreimal so groß wie Deutschland.
- Religion: Fast die Hälfte der Bevölkerung sind orthodoxe Christen, ein Drittel der Bevölkerung bekennt sich zum Islam.
- Kolonie: Äthiopien gehörte ab 1936 kurzzeitig zu Italienisch-Ostafrika.
Wie ist die humanitäre Situation im Land?
39 Prozent der äthiopischen Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Zahllose Kinder und Jugendliche gehen arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen. Aufgrund von Armut, Hunger und Arbeitslosigkeit nehmen Gewalt, Kriminalität und Drogenkonsum zu. Todesstrafe, Verheiratung junger Mädchen und Genitalverstümmelung sind ebenfalls Realität in Äthiopien.
Interaktive Karte: Nothilfe für Menschen in Afrika
Jahrelange Konflikte mit Eritrea
Aufgrund jahrelanger Grenzkonflikte mit Eritrea, Somalia und Kenia sowie Konflikten zwischen verschiedenen Volksgruppen sind mehr als 400.000 Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht. Zudem leben in Äthiopien hunderttausende Flüchtlinge aus Nachbarländern wie dem Südsudan, Sudan, Somalia und Eritrea.
2018 unterzeichneten Äthiopien und Eritrea eine gemeinsame offizielle Friedenserklärung. Im Oktober des selben Jahres wurde erstmals eine Frau zur Präsidentin gewählt.
Seit November 2020 herrscht in Tigray, der Grenzregion zwischen Äthiopien und Eritrea, ein kriegerischer Konflikt. Tausende Menschen sind aus ihren Häusern vertrieben worden, ganze Dörfer stehen leer. Geflüchtete berichten von schwerer Gewalt und Plünderungen. Die Region ist zu großen Teilen von der Außenwelt abgeschnitten. Zehntausende Menschen sind seit Beginn des Konflikts in den benachbarten Sudan geflohen.
Die Vereinten Nationen stufen die humanitäre Lage in Tigray als sehr besorgniserregend ein. Schon vor Beginn des Konflikts waren dort 950.000 Menschen auf Hilfe angewiesen. Nun könnten mehrere Millionen hinzukommen. Die schwierige Sicherheitslage sowie logistische und bürokratische Hürden stellen humanitäre Helfer:innen vor große Herausforderungen.
Die Ursachen des Konflikts sind komplex. Seit vielen Jahren gibt es Spannungen zwischen der äthiopischen Zentralregierung und dem Bundesstaat Tigray. Neben lokalen Milizen und dem äthiopischen Militär soll auch Eritrea an den Kämpfen beteiligt sein. Die UN fürchten, dass die Konflikte die gesamte Region am Horn von Afrika destabilisieren könnten.
Mehrere Bündnisorganisationen von Aktion Deutschland Hilft sind seit vielen Jahren in Äthiopien und den Nachbarländern aktiv. Mithilfe lokaler Partnerorganisationen und wo immer möglich unterstützen sie auch vertriebene Menschen aus Tigray.
Wirtschaft und Naturkatastrophen in Äthiopien
Über 80 Prozent der Menschen leben von der Landwirtschaft. Doch lange Dürreperioden und schwere Überschwemmungen zerstören Ernten und bedrohen die Lebensgrundlage von Viehhirten und Bauern - eine Folge des Wetterphänomens El Niño. Eine Hungerkatastrophe bedroht das Leben der Menschen: 8,5 Millionen Kinder, Frauen und Männer benötigen Nahrungsmittelhilfe (Stand: Februar 2018).
Wegen schlechten Wassermanagements und Überweidung schreitet die Desertifikation voran. Große Teile der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Sanitäreinrichtungen und sauberem Trinkwasser. Krankheiten wie Malaria und sexuell übertragbare Krankheiten wie HIV sind ein großes Problem. Etwa 710.000 Menschen leben mit dem HI-Virus. Ärzte und Krankenstationen fehlen vor allem auf dem Land.
Quellen: CIA (The World Factbook), Auswärtiges Amt, UNHCR (Stand: 04/2018)
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